Im Land der „Reichen Küste“

|   Integration

Ohne Spanischkenntnisse, aber mit viel Mut, Neugierde und Ehrgeiz im Gepäck zog es Mara Winkelhagen für ein Jahr nach Costa Rica.

Mit Unterstützung der Hüls AG-Stiftung lernte sie neue Menschen, Bräuche, Städte, Tiere und Pflanzen in dem zentralamerikanischen Land kennen. Heute (14.10.) erzählte sie im Jahresgespräch der Stiftung von ihren Erlebnissen im Ausland.

„Es war eine Erfahrung, die ich jedem wünsche. Ich habe so viel mitgenommen“, resümiert die 16-Jährige, die derzeit die 11. Klasse des Gymnasiums im Loekamp besucht. „Ich bin viel selbstbewusster und selbstständiger geworden. Und ich habe gelernt, meine Möglichkeiten besser zu nutzen.“

In San Juan de Tibas und in Desamparados gelebt

Gelebt hat Mara Winkelhagen in San Juan de Tibas und in Desamparados (jeweils in der Nähe der Hauptstadt San José) und hat dort öffentliche Schulen besucht. „Da konnte fast keiner Englisch, so dass ich gezwungen wurde, Spanisch zu lernen“, sagt die Schülerin, die die Sprache mittlerweile fließend beherrscht.

"Korruption ist allgegenwärtig"

In Costa Rica gibt es viel Armut und Kriminalität. Zugestoßen ist Mara während ihres gesamtes Aufenthaltes jedoch nichts. „Die Polizei kontrolliert überall, aber Sicherheit vermittelt sie nicht. Korruption ist allgegenwärtig“, berichtet sie. Genauso wie Uniformen, Vorschriften und der christliche Glauben. „In der Schule durften wir keinen Nagellack und keine Schminke tragen. Oder uns die Haare färben“, erzählt das blonde Mädchen.

Wiedersehen spätestens im nächsten Sommer geplant

Trotzdem seien die Menschen in Costa Rica viel entspannter. „Sie gehen offen auf alles und jeden zu, auch ich wurde sehr herzlich empfangen“, erinnert sie sich.  Mehr als drei Monate nach ihrer Rückkehr hält die Marlerin übers Internet – bei acht Stunden Zeitverschiebung – Kontakt zu Freunden und den Gastfamilien in der Ferne. Spätestens im nächsten Sommer möchte sie noch einmal nach Costa Rica reisen und alle wiedersehen.

Hüls AG-Stiftung fördert sechs bis acht Jugendliche im Jahr

Seit mehr als 25 Jahren fördert die Hüls AG-Stiftung junge Menschen, die beispielsweise ein Schuljahr, Semester, Praktikum, einen Sprachkurs, eine Ausbildung oder den Europäischen Freiwilligendienst im Ausland absolvieren möchten. Sechs bis acht Jugendliche im Jahr erhalten Unterstützung – durch Zuschüsse, Reisekostenübernahmen oder logistische und organisatorische Hilfe.

„Auslandserfahrungen können die Entwicklung junger Menschen in großem Maße fördern“, sagt Dr. Hermann-Josef Korte, Vorsitzender der Hüls AG-Stiftung. „Sie können sich selbst entdecken, über sich hinaus wachsen und sich wichtige Kenntnisse und Fähigkeiten aneignen.“ sagt Dr. Barbara Duka, Vorstandsmitglied der Stiftung und Jugenddezernentin der Stadt Marl.

Interkultureller Austausch und Völkerverständigung

Die Hüls AG-Stiftung wurde 1988 anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der ehemaligen Hüls AG gegründet. Neben der Unterstützung von Auslandsaufenthalten fördert die Hüls AG-Stiftung Jugendbegegnungen, die zum interkulturellen Austausch und zur Völkerverständigung beizutragen. Auch für die Neuauflage des Marler Kinderbusses sowie für den Ferienspaß stellt die Stiftung derzeit Gelder bereit.

Bewerbungen jederzeit möglich

Junge Marlerinnen und Marler, die Interesse an einem Auslandsaufenthalt haben, können sich jederzeit bei der Stiftung bewerben. Neben Lebenslauf samt Lichtbild und Zeugnissen gehören auch Empfehlungsschreiben sowie Angaben zu außerschulischem Engagement in die Unterlagen. Fragen rund um die Förderungsmöglichkeiten beantwortet Dr. Hansfriedrich Sage, Geschäftsführer der Stiftung, sehr gerne (Tel. 02365-66632).

Weiterführende Informationen zur Hüls AG-Stiftung sowie Berichte aus den vergangenen Jahren finden Sie hier.

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Mara Winkelhagen (2.v.r.) berichtete Dr. Barbara Duka, Dr. Hansfriedrich Sage und Dr. Hermann-Josef Korte (v.l.n.r.) von ihren Erlebnissen in Costa Rica.