ZBH besprüht Nester mit fresshemmenden Mangrovenextrakt
Wie der ZBH den einheimischen Nachtfaltern zu Leibe rücken will, stellte er kürzlich in einer Berichtsvorlage für den Haupt- und Finanzausschuss vor. Neben dem üblichen mechanischen Absaugen wird der städtische Eigenbetrieb ca. 420 Bäume an bekannten sensiblen Stellen wie Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser und Spielplätze sowie an der Halterner Straße mit fresshemmenden Mangrovenextrakt besprühen. Das Neemprotect genannte Gemisch wird mit einer Sprühkanone auf die Blätter und Stämme der Eichenbäume gesprüht und überzieht diese mit einem feinen Film. Wenn die Raupen die Blätter fressen, wird ihr Verdauungsapparat blockiert. Sie können sich nicht mehr häuten und ihre Brennhaare können sich nicht ausbilden. „Auch Eichenbäume, die an Stellen mit erhöhtem Verkehrsaufkommen, an Schulwegen und an stark besuchten Plätzen im öffentlichen Raum stehen, werden wir mit der Sprühkanone behandeln“, sagt Michael Lauche, Allgemeiner Werkleiter des ZBH.
Fallen gegen die Nachtfalter
Ein besonderes Augenmerk richtet der ZBH in diesem Jahr wieder auf die Eichenbäume an der Haltener Straße. Da hier erfahrungsgemäß mehr als 100 Bäume vom Eichenprozessionsspinner befallen werden, würde eine ausschließlich mechanische Bearbeitung der Nester zu erheblichen zeitlichen Verzögerungen führen und sich nachteilig auf die Bekämpfung der Nachtfalter im gesamten Stadtgebiet auswirken, so der ZBH. Eine weitere Maßnahme des ZBH ist daher, erneut Fallen für Eichenprozessionsspinner an ausgewählten Stellen entlang der Halterner Straße aufstellen.
Informarionen über die Eichenprozessionsspinner
Die Eichenprozessionsspinner sind einheimische Nachtfalter. Sie halten sich gern in warm-trockenem Klima auf. In Deutschland hat sich die Tierart in den vergangenen Jahren immer stärker ausgebreitet. Die Eichenprozessionsspinner können für Mensch und Tier unangenehm werden, wenn sie in Berührung der Brennhaare kommen. Die Haare der Raupen können allergische Reaktionen bis hin zu Asthma-Anfällen auslösen. Während der Metamorphose häuten sich die Raupen ganze sechs Mal. Ab der dritten Häutung enthalten die Brennhaare das Nesselgift Thaumetopoein.