Die Stadt Marl hat innerhalb des Integrierten Stadtentwicklungskonzept ISEK und dem Handlungskonzept für die Ortsmitte Hüls als Gesamtvision zahlreiche Einzelvorhaben integriert – eines der Leitprojekte trägt die Überschrift „Aufwertung Zentrum Hüls“. Der Fußgängerzone kommt in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle zu. Drei Millionen Euro nimmt die Stadt in den kommenden Jahren aus Eigenmitteln in die Hand.
Bessere Aufenthalts- und Erlebnisqualität gewünscht
Hinter dem Ziel der Umgestaltung stehen neben der Aufwertung durch eine attraktive, funktionale Umgestaltung unter anderem auch eine bessere Aufenthalts- und Erlebnisqualität, die Stärkung des Einzelhandels und die Sicherung der Versorgungs- und Freizeitfunktion. „Aber auch private Eigentümer und Investoren sollen dadurch Impulse zur Modernisierung von Gebäuden und Betrieben erhalten“, sagt Markus Schaffrath vom Marler Amt für Stadtplanung und integrierte Quartiersentwicklung.
Bis 7. Februar Ideen einreichen
Wie dies umzusetzen ist, auch wie eine einladende Atmosphäre für jede Altersgruppen geschaffen werden kann, sollen nun die für den nichtoffenen Landschaftsarchitektonischen Wettbewerb zugelassenen Landschaftsarchitekturbüros zeigen. Im Rahmen eines Kolloquiums wurden in der Herz-Jesu-Kirche die ersten Aufklärungsgespräche geführt. Bis zum 7. Februar haben die Büros nun Zeit, ihre Ideen einzureichen. Entgegenkommen dürfte den kreativen Köpfen, dass es keine denkmalgeschützten Gebäude gibt, keine ausgewiesenen Ladezonen verlangt werden und bestehende Leitungen verlegt werden können.
Namhafte Mitglieder in der Jury
Danach werden diese Ideen einer sogenannten Vorprüfung unterzogen, in der sich entscheidet, ob die Teilnehmer die geforderten Bedingungen erfüllen, um danach die Jury entscheiden zu lassen. Zur stimmberechtigten Fachpreis-Jury zählen übrigens Juliane Kopperschmidt (Mitglied des Gestaltungsbereites und Landschaftsarchitektin aus Bochum), Prof. Oliver Hall (Architekt und Stadtplaner aus Köln, Vorsitzender des Gestaltungsbeirates), Rene Rheims (Landschaftsarchitekt aus Düsseldorf), Ulrike Platz (Landschaftsarchitektin aus Bonn) sowie Ina Bimberg (Landschaftsarchitektin aus Iserlohn). Aber auch lokale Kompetenz ist beratend dabei, unter anderem mit dem Dorstener Landschaftsarchitekten Andreas Freese und dem Recklinghäuser Stadtplaner Franz-Jörg Feja.
Ergebnisse der Bürgerbeteiligungen sollen eine Rolle spielen
Einige Voraussetzungen gilt es für die Büros zu beachten. So muss beispielsweise eine Rettungsgasse integriert werden. Aber auch die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung und der Kinder- und Jugendbeteiligung (mehr Grün, mehr Bänke, mehr Spielemöglichkeiten) sollen berücksichtigt werden. Der Umbau der Hülsstraße ist dabei das Kernstück, auch Realisierungsteil genannt. Darüber hinaus gibt es einen zusätzlichen Ideenteil, der zwar nicht im Investitionsvolumen enthalten ist, gleichwohl aber Berücksichtigung finden soll: Dabei geht es um die nördliche Querung Bergstraße/Victoriastraße und den Bereich Lipper Weg / Trogemannstraße.
Bewerber sehen Potenzial in der Fußgängerzone
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Büros konnten sich die Gegebenheit vor Ort bei einem Rundgang anschauen und erste Live-Eindrücke gewinnen. Die einheitliche Meinung: Die Hülsstraße hat mit ihren vielen Gründerzeitfassaden durchaus Potenzial. Bei der Umgestaltung spielen natürlich auch die Themen Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit zentrale Rollen. Das gilt genauso berücksichtigt werden wie Möglichkeiten zu schaffen für diverse Veranstaltungsformate, um beispielsweise das Weinfest oder den Wochenmarkt wieder in die Fußgängerzone zu holen, und für ein Beleuchtungskonzept zu sorgen, das die Gründerzeitfassaden mehr zur Geltung bringt. Wenn alles zeitlich nach Plan verläuft, soll in gut einem Jahr mit den Bauarbeiten begonnen werden.