Hilfe für Kinder psychisch kranker Eltern

Gemeinsam stark: Die psychologische Beratungsstelle der Stadt Marl bietet zukünftig gemeinsam mit der Caritas Betreuungsstelle ein neues Gruppenangebot für Kinder psychisch kranker Eltern an. Am Mittwoch, 10. April, findet das erste Treffen statt. Um Anmeldung wird gebeten.

Um betroffenen Jugendlichen zukünftig eine niederschwellige, spezifische Unterstützung sowie einen Ort für Austausch und Fragen zu bieten, haben die psychologische Beratungsstelle Marl und die Caritas Beratungsstelle Marl nun eine offene Gruppe für Jugendliche psychisch erkrankter Eltern ins Leben gerufen. Diese soll in erster Linie einen sicheren Ort bieten, an dem die Jugendlichen ihre Gefühle und Erfahrungen teilen können“, sagt Marco Timmerhinrich, Leiter der Psychologischen Beratungsstelle. Begleitet werden die Jugendlichen dabei von Fachkräften beider Einrichtungen. Diese bieten psychoedukative Aktivitäten an, die den Jugendlichen helfen, die Erkrankung ihrer Eltern besser zu verstehen und mit ihr umzugehen. Kreative und handwerkliche Projekte dienen als Ausdrucksmöglichkeit für ihre Emotionen und fördern ihre individuellen Stärken. Gemeinsame Ausflüge und Aktivitäten dienen der Gruppendynamik und stärken die Jugendlichen für ihren Alltag.

Die Gruppe trifft sich ab April regelmäßig jeden zweiten Mittwoch (ferienbedingte Ausweichtermine werden frühzeitig mitgeteilt) im Monat von 15 bis 16.30 Uhr in den Räumlichkeiten der Psychologischen Beratungsstelle der Stadt Marl (Rappaportstraße 10, 45768 Marl). Interessierte Familien werden gebeten sich bei den Beratungsstellen unter folgenden Telefonnummern (02365) 99-5600 / 2963500 oder per E-Mail an psychologische.beratungsstelle(at)marl.de /erziehungsberatungsstelle(at)cbt-marl.de anzumelden. Für Rückfragen stehen Frau Hötger (psychologische Beratungsstelle) und Frau Richter (Caritas Beratungsstelle) gerne zur Verfügung.

Zum Hintergrund:

In den letzten Jahren sind die Zahlen psychisch erkrankter Menschen weltweit gestiegen. Dieser bedauerliche Trend macht auch vor Deutschland nicht Halt. Laut der statistischen Erhebung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) waren im Jahr 2022 27,8 Prozent der erwachsenen Bevölkerung von einer psychischen Erkrankung betroffen. Das entspricht mit 17,8 Millionen Menschen ungefähr der Einwohnerzahl von NRW.

Vulnerable Kinder und Jugendliche stärken

Eine besonders vulnerable Gruppe sind dabei die Kinder psychisch kranker Eltern. Kinder und Jugendliche, die mit psychisch erkrankten Eltern aufwachsen, stehen oft vor einzigartigen Herausforderungen. Sie sind neben den alltäglichen Anforderrungen von Pubertät und Lebensrealität mit den zusätzlichen Belastungen, die eine psychische Erkrankung in der Familie mit sich bringt, konfrontiert. Angst, Scham, Verunsicherung und das Gefühl von Überforderung sind nur einige der Emotionen, welche damit einhergehen können. Es ist wichtig, dass Jugendliche in dieser herausfordernden Lebenssituation die Unterstützung und den Rückhalt erhalten, den sie benötigen, um gesund und gestärkt ihren eigenen Weg zu gehen.

 

 

 

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