Heimatpreis geht an die Erzschachtfreunde

Jetzt ist es amtlich: Der Heimatpreis 2023 geht an die Erzschachtfreunde im Heimatverein Marl. Die Gruppe wurde von einer Fachjury für ihr „herausragendes bürgerschaftliches Engagement“ ausgezeichnet. Auf den weiteren Plätzen: die Initiative „Zukunft findet Stadt“, Heimatforscher Helmut Madynski und die insel-Geschichtswerkstatt. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Erinnerungen an Bergbau wach halten

„Die Erzschachtfreunde halten mit ihrem bürgerschaftlichen Engagement die Erinnerungen an den Bergbau in Marl wach“, lobte Bürgermeister und Jurymitglied Werner Arndt die Arbeit der Gruppe im Vorfeld der Kulturausschuss-Sitzung am Mittwoch (23.8.). Die Gruppe habe in vorbildlicher Art und Weise „Heimat jeden Tag, im Großen wie im Kleinen, gestaltet.“ Die Erzschachtfreunde haben das Ziel, die technologischen Errungenschaften und charakterlichen Eigenschaften des Bergbaus am Leben zu erhalten. Dabei wird vor allem die Geschichte der Stadt Marl berücksichtigt. Neben spannenden und pädagogisch wertvollen Führungen in der zum Museum umgebauten Maschinenhalle finden auch Veranstaltungen statt. In diesem Jahr haben die Erzschachtfreunde erstmals in Kooperation mit der Stadt Marl die Extraschicht unter dem Motto „Dein ist mein ganzes Erz“ organisiert. Neben einem interessanten Bühnenprogramm präsentierten sich weitere Aussteller. Das Preisgeld von 2.500 Euro will die Gruppe unter anderem für die Extraschicht 2024 aufwenden. Zur besseren Außenwirkung sollen im nächsten Jahr auch T-Shirts mit dem neuen Motto des Erzschachts und Aufkleber erstellt werden.

"Zukunft findet Stadt" landet auf zweiten Platz

Auf dem zweiten Platz landete die Initiative „Zukunft findet Stadt“. Die Mitglieder freuen sich über ein Preisgeld von 1.500 Euro. Die Initiative trifft sich mit ihren Mitgliedern regelmäßig an zentralen Orten in Marl, um im Rahmen ihres kulturpolitischen Engagements mögliche Aktivitäten zu diskutieren und abzustimmen. Die architektonischen Schätze dürfen dabei „nicht vernachlässigt oder vergessen werden.“ Mit dem Preisgeld soll das von der Initiative initiierte Tanzprojekt „In C – Marler Partitur“ fortgeführt werden. Auch die Finanzierung von Werbekarten, Aufstellern sowie die Pflege und Wartung der Internetseite ist mit dem Geld gesichert.

Heimat- und Montangeschichte

Über den dritten Preis dürfen sich Heimatforscher Helmut Madynski und die insel-Geschichtswerkstatt freuen. Helmut Madynski veröffentlichte bereits Mitte der 1950er Jahre die ersten Artikel über den Bergbau. Der pensionierte Bergbauingenieur ist durch seine zahlreichen Publikationen zur Heimat- und Montangeschichte sowie seinem Bildband „Marl“ von 1998 bestens bekannt. Auch seine Fortsetzungsreihe „Marl wie es wurde“ in der Marler Zeitung darf nicht unerwähnt bleiben. In der Begründung der Jury heißt es: „Der Polsumer hat sich jahrelang sehr engagiert um die Erforschung der vielgestaltigen Entwicklung in der heutigen Stadt Marl gekümmert.“ Das Preisgeld von 500 Euro möchte Helmut Madynski für die Arbeit in der Heimatforschung und -pflege nutzen.

Stadtgeschichte sichtbar machen

Die Geschichtswerkstatt der insel-Volkshochschule macht mit ihren Mitgliedern seit mehr als 20 Jahren die Marler Stadtgeschichte sichtbar. „Die Gruppe arbeitet vorbildlich die Rolle Marls in der Vergangenheit auf“, heißt es seitens der Fachjury. „Mit ihren Beiträgen hilft sie, die eigenen städtischen Wurzeln zu verstehen, ebenso wie die Notwendigkeit und Bedeutung von Beziehungen über die lokale Ebene hinaus, beispielsweise in Städtepartnerschaften.“ Das Preisgeld dient der Erstellung von Hinweistafeln für die denkmalgeschützten Gebäude in Marl sowie für die Biografien-Sammlung „Marler Menschen“.

Anerkennung für vierten Platz

Für den gemeinsamen vierten Platz gab es ebenfalls Anerkennung: Stefan Berger mit seiner Online-Plattform „4370 ist Heimat“, die Bürgerinitiative Jahnstadion/-wald, die I./II. Kompanie des Bürgerschützenvereins Marl-Frentrop, Hartmut Dreier, Freibad Hüls e.V. und der Ma(r)lkasten e.V. Der Heimatpreis ging in diesem Jahr in seine fünfte Runde. Zur Jury gehörten neben dem Vorsitzenden Bürgermeister Werner Arndt auch Kulturdezernentin Claudia Schwidrik-Grebe, Peter Gesser, Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Weiterbildung, sowie sein Stellvertreter Johannes Westermann, Dr. Elke Heck als Vertreterin des Vorjahressiegers „Sinsener Art“ und Karoline Jankowski von der RDN Agentur für Public Relations.

Preisverleihung am 26. September

Die offizielle Verleihung des Marler Heimatpreises 2023 findet am 26. September um 19 Uhr statt. Die Stadt Marl wird an diesem Abend die Preise in einem festlichen Rahmen während eines Vortragsabends der Musikschule in der Scharounschule übergeben.

www.marl.de/heimatpreis

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In diesem Jahr haben die Erzschachtfreunde erstmals in Kooperation mit der Stadt Marl die Extraschicht unter dem Motto „Dein ist mein ganzes Erz“ organisiert. Foto: Stadt Marl / Pressestelle