Häusliche Gewalt hat viele Gesichter

Häusliche Gewalt ist nach wie vor ein Tabuthema, die Opfer bleiben aus Scham oft im Verborgenen. Der „Runde Tisch gegen häusliche Gewalt“ in Marl möchte das ändern und lädt für den 16. November zu Theater, Informationen und Gesprächen ein.

Mit der Veranstaltung unter dem Titel "Gleich klatsch es hier!" zeigt der Runde Tisch die vielfältigen Facetten von häusliche Gewalt auf.

Häusliche Gewalt hat viele Gesichter

Häusliche Gewalt hat viele Gesichter. Wie im fiktiven Beispiel von Sandra und Robert. Beide Eheleute leben seit Jahren in einer glücklichen Beziehung. Das denken zumindest ihre Freunde und Verwandten. Doch sie sehen nicht die blauen Flecken auf Sandras Rücken und wissen auch nicht, dass Sandra manchmal mit Fäusten auf Robert losgeht.

Frauen, Männer und Kinder können Opfer sein

Sandra und Robert sind nur ein realistisches Beispiel für die vielen Erscheinungsformen häuslicher Gewalt. Gewalt gegen Menschen, die in einem gemeinsamen Haushalt leben, wird nicht nur körperlich, sondern auch seelisch und sexuell ausgeübt. Häusliche Gewalt entsteht, sobald Menschen genötigt werden, etwas gegen den eigenen Willen zu tun, in stetiger Kontrolle des Partners zu leben oder immer wieder verbal angegriffen und abgewertet, beschimpft oder gedemütigt werden. Opfer können Frauen, Männer und Kinder werden. Untersuchungen zeigen, dass Kinder, die häusliche Gewalt zu spüren bekommen oder zuhause erleben, später als Erwachsene häufiger Opfer von Gewalt werden.

Gelegenheit zu Informationen und Gesprächen 

Seit fast zehn Jahren setzt sich der „Runde Tisch gegen häusliche Gewalt“ in Marl – ein Netzwerk unterschiedlicher Einrichtungen aus dem Bereich der psychosozialen Versorgung – für eine bessere Aufklärung und Vernetzung sowie für die Verbesserung der Hilfsangebote für Opfer und Täter ein. Jetzt tragen die Mitglieder des Runden Tisches das Thema einmal mehr in die Öffentlichkeit. „Wir möchten mit unserer Veranstaltung für häusliche Gewalt sensibilisieren und Gelegenheit zur zwanglosen Information und zu Gesprächen über ein Thema bieten, das viele Menschen bewegt, aber leider immer noch allzu oft tabuisiert wird“, sagt Sabrina Strehlow, Mitorganisatorin der Veranstaltung und Mitarbeiterin der Psychologischen Beratungsstelle der Stadt Marl.

Freier Eintritt

Zum Mitmachtheater unter dem Titel „Gleich klatsch es hier!“ am Freitag, dem 16. November um 18 Uhr (Einlass ab 17.30 Uhr) in der denkmalgeschützten Scharounschule Marl (Westfalenstr. 68a) sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung wird gefördert vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.

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Der "Runde Tische gegen häusliche Gewalt" in Marl möchte für die Wahrnehmung von Gewalt sensibilisieren und lädt am 16. November zu Theater, Infos und Gesprächen ein.