Viel Präzision war nötig, um die Säule auf dem Parkplatz am Eduard-Weitsch-Weg aufzustellen. Für die Ausstellung THE HOT WIRE hat Thomas Schütte eine konkurrierende Idee seiner „Kirschensäule“ (1987 und 2006) in Münster aufgegriffen und für Marl eine Zwillingsschwester konzipiert.
Kooperation mit Skulptur Projekte Münster
THE HOT WIRE (Der heiße Draht) ist eine Kooperation des Skulpturenmuseums Glaskasten und der großen Kunstschau Skulptur Projekte 2017 in Münster. Für die „Kirschensäule“ hatte der Künstler auf Sandstein zurückgegriffen, in Marl wählte er mit Bezug auf die Architektur des Rathauses diesmal Beton als Ausgangsmaterial – und verlangte damit, so Museumsdirektor Georg Elben, den Spezialbetonbauern „eine Höchstleitung ab“. In Marl verfolgte Thomas Schütte persönlich die Aufstellung seiner neuesten Skulptur.
Skulpturenaustausch
Nur wenige Meter entfernt von Thomas Schüttes Melonensäule zeigt THE HOT WIRE das bizarre „Fahrradständermonument B“ des US-Objektkünstler Richard Artschwager, das von Münster nach Marl kam. Im Austausch werden in der Kunstschau in Münster aus dem Bestand des Skulpturenmuseums Glaskasten die Lichtskulptur „Angst“ (1989) von Ludger Gerdes und die filgrane Drahtskulptur YZI (1969) von Olle Baertling gezeigt.
Rauminstallation und Reiterperformance
Darüber hinaus wird die Belgierin Joëlle Tuerlinckx im Skulpturenpark hinter dem Museum mit einer Rauminstallation eine sichtbare Verbindung zum möglichen neuen Standort des Skulpturenmuseums in der ehemaligen Hauptschule an der Kampstraße herstellen und Reiner Ruthenbeck unter dem Motto „Begegnung Schwarz / Weiß“ eine Reitperformance in der Stadtmitte konzipieren. Das Skulpturenmuseum wird außerdem eine Ausstellung mit Modellen von Werken der Skulpturenprojekte seit 1977 und in der Schule an der Kampstraße aktuelle Videoarbeiten zu den Themen Architektur und Skulptur zeigen.
THE HOT WIRE wird am 4. Juni eröffnet und ist bis zum 1. Oktober in Marl zu sehen. Die Skulptur Projekte 2017 in Münster findet vom 10. Juni bis zum 1. Oktober statt.