Die teilweise mit dem Grimme-Preis gekrönten Sendungen belegten, so Grimme-Direktor Uwe Kammann, "wie intensiv das Fernsehen in mehr als vier Jahrzehnten die vielfältigen Facetten des gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Lebens des Ruhrpotts immer wieder darstellt und aufgreift und wie sich die Bilder und Deutungen immer wieder gewandelt haben, wie alles möglich ist zwischen Idylle und kritischer Distanz".
Vom Ruhrgebiet-Klassiker bis zum aktuellen Episodenfilm
Zum Programm der Festival-Woche gehören Klassiker wie "Rote Erde" und "Die Pawlaks", die als bewegende Bild-Epen die Geschichte des Reviers erzählen. Es gibt auch beste Unterhaltung mit Elke Heidenreichs vergnüglicher Serie "Tour de Ruhr", mit der Komödie "Nie mehr zweite Liga", mit Adolf Winkelmanns Sportdrama "Nordkurve" oder der Doku-Soap "Abnehmen in Essen". Ein „Tatort" mit Schimanski fehlt ebenso wenig wie der berühmte Politfilm "Rote Fahnen sieht man besser" von Rolf Schübel oder der strenge Dokumentarfilm "Prosper/Ebel - Chronik einer Zeche" von Christoph Hübner und Gabriele Voss. Dazu gibt es zahlreiche ganz junge Blicke auf das Ruhrgebiet, wie im Episodenfilm "Zeche is nich" vom ZDF oder in der Alltagskomödie "Autopiloten" von Bastian Günther.
Gespräche und Diskussionen
Wie die Bilder vom Ruhrpott sich gewandelt haben, was sie an Urteilen oder Vorurteilen transportieren und was das zum Image des Reviers beiträgt, darüber wird nach jeder Vorführung spannend diskutiert. Bei diesen Podiumsrunden werden die Macher der Filme beispielsweise mit Kritikern, Politikern, Kulturfachleuten, Wirtschaftsvertretern, Publizisten, Zeitzeugen und jungen Ruhrgebietlern von heute ins Gespräch kommen.
Prominenz aus Sport, Medien, Kultur und Politik
Beim Thema Sport werden die Fußball-Legenden Hans Tilkowski und Wille "Ente" Lippens ebenso erwartet wie Reporter-Star Manfred Breuckmann und der Fußball-Poet Werner Hansch. Mit dabei sind auch der Ex-Oberbürgermeister von Duisburg, Josef Krings, der Leiter des RuhrMuseums, Ulrich Borsdorf, und die Politikerin und Publizistin Lale Akgün.
Das eigene Revier und die Lebensgeschichten wieder entdecken
"Wir hoffen", so Grimme-Direktor Uwe Kammann, "dass wir mit diesem Festival bei den Menschen hier einen Prozess des lustvollen Erkennens und Wieder-Erkennens anstoßen und dass sie ihr ureigenstes Revier und ihre Lebensgeschichten auch in den Fernsehsendungen entdecken".
"PottSpot - 3 Minuten Ruhrgebiet"
Zu den Höhepunkten wird die Vorführung der besten Beiträge aus dem bis Mitte Oktober laufenden, für jedermann offenen Grimme-Video-Wettbewerb "PottSpot - 3 Minuten Ruhrgebiet" zählen. Der Geschäftsführer von RUHR.2010, Fritz Pleitgen, wird dabei die ausgelobten Preise überreichen. Zum Festival gehört auch eine begleitende Ausstellung von Fotos mit Motiven aus dem Ruhrgebiet. Dazu zählen Lochkamera-Bilder von Ulrich Timmermann und die Fotoserie "A40", die der Oberhausener Fotograf Sebastian Mölleken entlang der Autobahn entwickelt hat.
Der Eintritt zum Festival ist frei. Alle Veranstaltungen des Fernsehfestivals "TV: Tour de Ruhr" sind im Adolf-Grimme-Institut (Eduard-Weitsch-Weg 25, 45768 Marl).
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.grimme-institut.de.