Seit 1968 vergibt die Gruppe den Publikumspreis
„Wir gratulieren und danken den Mitgliedern für ihr Engagement und ihren Beitrag zum gesellschaftlichen Mediendiskurs, den sie seit Jahrzehnten leisten“, sagt Dr. Frauke Gerlach, Direktorin des Grimme-Instituts. Seit 1968 befasst sich die Marler Gruppe in ihren regelmäßigen Zusammenkünften und als viel beachtete Zuschauerjury mit der Qualität und der Wirkung des deutschen Fernsehprogramms Sie vergibt den Publikumspreis. Im aktuellen Wettbewerbsjahr hat die Gruppe das Kontingent der „Fiktion“ gesichtet und zeichnet „Eine unerhörte Frau“ (ZDF/ARTE) aus. Neben dem Drehbuch und der Regie überzeugte vor allem die Darstellerleistung von Rosalie Thomass und Romy Butz.
Erstmals eine Streamingdienst-Produktion ausgezeichnet
Neben den Serien „Babylon Berlin“ (ARD Degeto/Sky/WDR) und „4 Blocks“ (TNT Serie) wird die Mystery-Serie „Dark“ (Netflix) mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet. Damit wird zum ersten Mal in Deutschland eine Eigenproduktion eines Streamingdienstes gewürdigt. „Die Qualität dieser hochklassigen Serien zeigt, dass Deutschland auch auf dem internationalen Serienmarkt bestehen kann“, resümiert Dr. Gerlach. Weitere Grimme-Preise in der Kategorie „Fiktion“ gehen an den Zweiteiler „Landgericht – Geschichte einer Familie“ (ZDF), der, so die Jury, „deutsche Zeitgeschichte unter bisher selten gezeigten Aspekten behandelt“, sowie an den Fernsehfilm „Zuckersand“ (BR/ARD Degeto/MDR), der nach Meinung der Jury einen neuen, klischeefreien Zugang zur filmischen Aufarbeitung der DDR-Geschichte bietet.
Berichterstattung zu den Ereignissen des G20-Gipfels
Mit dem Preis für die „Besondere Journalistische Leistung“ in der Kategorie „Information & Kultur“ werden, stellvertretend für das gesamte AutorInnenteam, die drei Redaktionsleiter von „Panorama“, „Panorama 3“ und „Panorama – Die Reporter“ (NDR) Volker Steinhoff, Sven Lohmann und Dietmar Schiffermüller für ihre Berichterstattung zu den Ereignissen des G20-Gipfels geehrt. „Ihnen allen ist über Monate hinweg eine investigative Berichterstattung gelungen, die vorbildhaft ist für einen nicht nur informativen, sondern auch ausgewogen urteilsbildenden Journalismus, der eben keine vorgefertigten Meinungen über den Bildschirm verbreitet“ so die Begründung der Jury.
Abschlussfilm junger Filmemacher gewürdigt
Ein Grimme-Preis geht an Pia Lenz für „Alles gut – Ankommen in Deutschland“ (NDR/SWR), die auch zum AutorInnenteam von „Panorama“ gehört und sich somit doppelt freuen kann. Nachdem die Reihe „Ab 18!“ (ZDF/3sat) bereits mehrfach nominiert war, erhält Rosa Hannah Ziegler nun für den Einzelfilm „Ab 18! Du warst mein Leben“ (ZDF/3sat) einen Grimme-Preis. Mit der Auszeichnung der Produktionen „Sewol – Die gelbe Zeit“ (BR) würdigt die Jury einen Abschlussfilm junger FilmemacherInnen. Für „Cahier Africain“ (ZDF/3sat) erhält Heidi Specogna, ihren zweiten, Johann Feindt seinen dritten Grimme-Preis.
funk kann sich erneut freuen
In der Kategorie „Kinder & Jugend“ kann sich das Team von funk erneut über eine Auszeichnung freuen: Mit „Germania“ (ZDF/funk) holen sie bereits den zweiten Preis für eine Produktion des Jugend-Content-Netzwerks von ARD und ZDF. Ein weiterer Preis in dieser Kategorie geht an die MacherInnen der fiktionalen Serie „5vor12“ (BR). Bewährte Sendungen halten ihr Niveau und doch vermissen die JurorInnen neue Herangehensweisen und Programmideen. In Folge vergibt die Jury in 2018 nur zwei Preise – verbunden mit dem Wunsch, Experimentierfreudigkeit und Risiko im Kinder- und Jugendfernsehen mehr Raum zu geben.
Preis für "Kroymann"
Maren Kroymann und Sebastian Colley erhalten in der Grimme-Kategorie „Unterhaltung“ einen Preis für „Kroymann“ (RB). Die Jury zeigte sich begeistert von dem 2017 gestarteten Format: „Hochaktuelle Fragen – von der #MeToo-Debatte bis zur AfD – werden hier in kleine Kammerspiele gegossen, die bei aller Freude an der spitzen Pointe eindeutige Antworten nicht schuldig bleiben. Bei ‚Kroymann‘ wird Haltung zu Unterhaltung“, so ihre Begründung.
"Rare Unterhaltungshöhepunkte"
Schon den vierten Grimme-Preis nach 2014, 2016 und 2017 kann das Team der Bildundtonfabrik für einen Beitrag aus dem „Neo Magazin“ bzw. „Neo Magazin Royale“ (ZDF/ZDFneo) mit nach Hause nehmen. Für „Eier aus Stahl - Max Giesinger und die deutsche Industriemusik“ erhalten Matthias Murmann, Philipp Käßbohrer und Jan Böhmermann einen Grimme-Preis Spezial; dieser Beitrag zählt laut Jury „zu den raren Unterhaltungshöhepunkten des Jahres 2017“.
"Bitterböse Medienkritik"
Für die Ausgabe „Circus HalliGalli #GoslingGate“ erhält neben Joko Winterscheidt, Klaas Heufer-Umlauf, Jakob Lundt, Thomas Martiens und Thomas Schmitt auch der Ryan Gosling-Darsteller Ludwig Lehner einen Grimme-Preis. Die Jury attestiert der Sonderausgabe der Show „gleichermaßen packendes Unterhaltungsfernsehen im gewohnten Stil der Sendung wie auch bitterböse Medienkritik“.
3sat überträgt zeitversetzt ab 22.25 Uhr
Die Verleihung der 54. Grimme-Preise findet am 13. April 2018 im Theater der Stadt Marl statt und wird von 3sat zeitversetzt ab 22.25 Uhr im Fernsehen ausgestrahlt. Bereits ab 19.15 Uhr überträgt 3sat die Preisgala per Livestream auf www.3sat.de. Hintergrundinformationen zum 54. Grimme-Preis 2018 gibt es im Internet unter www.grimme-preis.de.