gate.ruhr steht in den Startlöchern

Die Entwicklung des Industrie- und Gewerbegebietes gate.ruhr auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage Auguste Victoria 3/7 geht voran. Die Machbarkeitsstudie steht kurz vor dem Abschluss, ein Förderantrag für die Entwicklung einer ersten Fläche wird bereits vorbereitet. Das Gesamtvorhaben wird mit Fördermitteln allein aber nicht zu verwirklichen sein.

Über die aktuelle Situation wird die Verwaltung in der nächsten Sitzung des Rates am 13. Dezember informieren. Der Stadtplanungsausschuss hat die Berichtsvorlage bereits zur Kenntnis genommen.

Ein neues Flächenkonzept entwickelt

Nachdem sich auf der Zielgeraden der Machbarkeitsstudie ergeben hatte, dass die Fläche der Bergehalde im Norden des Projektgebietes nicht genutzt werden kann, wurde das Vorhaben noch einmal auf den Prüfstand gestellt und ein neues Flächenkonzept entwickelt. Es sieht immer noch ein Potential von ca. 45 ha Industrie- und Gewerbefläche vor. gate.ruhr bleibe damit ruhrgebietsweit eine der wenigen großen zusammenhängenden Flächen für neue Industrie- und Gewerbeansiedlungen, so die Verwaltung.

Ca. 17 Hektar Industrie- und Gewerbefläche

In einer ersten Planungs- und Realisierungsphase sollen die Kraftwerksfläche im Norden, die Flächen südlich der Nordstraße und nördlich der Kohlenmischanlage sowie die Kohlenmischanlage selbst einer neuen Nutzung zugefügt werden. Damit entsteht eine vermarktbare Fläche von ca. 12,5 ha. Zusätzlich soll die nicht zur Förderung vorgesehene Kohlenmischhalle einer neuen Nutzung zugeführt werden. Insgesamt entstehen damit ca. 17 Hektar Industrie- und Gewerbeflächen. Der erste Entwicklungsabschnitt umfasst auch die Ertüchtigung der Carl-Duisberg-Straße sowie der Nordstraße und der damit verbundenen Anlage von zwei Kreisverkehren sowie die Entwässerung der künftigen Gewerbeflächen und Straßen auf dem gate.ruhr - Gelände. Die Entwicklung des Hafengeländes und der bisher bergbaulich genutzten Flächen folgt in weiteren Planungsphasen.

Weiterhin Förderung in Aussicht gestellt

"Die Verwaltung arbeitet mit Hochdruck daran, die Unterlagen für den Förderantrag zusammenzustellen“, sagt Baudezernentin Andrea Baudek. Das Wirtschaftsministerium des Landes NRW und die Bezirksregierung Münster hätten bereits signalisiert, dass gate.ruhr auch unter den veränderten Rahmenbedingungen ein bedeutendes Projekt bleibt, und eine Förderung in Aussicht gestellt. Die Projektpartner – die RAG Montanimmobilien (RAG MI) und die Stadt Marl - gehen davon aus, dass der Förderantrag im ersten Quartal 2019 bewilligt wird und die Vorbereitungen beginnen können. 

Nicht alle Kosten förderfähig

An Kosten für den ersten Planungs- und Realisierungsabschnitt wurden entsprechend den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie ca. 20 Millionen Euro ermittelt. Die Förderung beträgt bis zu 90 Prozent. Da allerdings nicht alle Kosten förderfähig sind, gehen die Projektpartner derzeit von einer Förderung in Höhe von ca. 12,5 Millionen Euro aus. Die Differenz ist von der noch zu gründenden Projektgesellschaft zu tragen.

Finanzielle Belastung so gering wie möglich halten

„Aufgrund der langfristigen positiven Effekte für unsere Stadt können wir auf gate.ruhr nicht verzichten“, sagt Bürgermeister Werner Arndt. Die Stadtverwaltung sei in intensiven Gesprächen, um die finanziellen Belastungen für die Stadt so gering wie möglich zu halten.

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In einem ersten Schritt wollen die RAG MI und die Stadt für das neue Industrie- und Gewerbegebiet gate.ruhr die ehemalige Kraftwerksfläche im Norden und weitere Flächen südlich der Nordstraße entwickeln. Grundlage für die Planungen ist das überarbeitete Strukturkonzept. - Foto: Stadt Marl