Zeichen für den Frieden
Vertreterinnen und Vertreter aus der Bürgerschaft, Politik und Verwaltung hissten die große, grün-weiße Fahne am Montagnachmittag am Creiler Platz. „Mayors for Peace“ heißt das Netzwerk, für das sie steht. Jedes Jahr am 8. Juli setzen Bürgermeister damit ein Zeichen für den Frieden. In diesem Jahr geht es insbesondere um den dringenden Appell an die Bundesregierung, sich für den Erhalt des INF-Vertrages einzusetzen, eines bedeutsamen Abrüstungs- und Rüstungskontrollvertrages. Die USA haben den Vertrag im Februar gekündigt, Russland seine Verpflichtungen abgelehnt. „Die Nachrichten über das offenbar bevorstehende Aus für den Vertrag sind beunruhigend“, sagt Marls Bürgermeister Werner Arndt. „Ein friedliches Miteinander muss weiterhin das Ziel allen Handelns sein“. Das Stadtoberhaupt hat in diesem Jahr alle Partnerstädte Marls eingeladen, dem Friedensbündnis beizutreten. „Unsere französischen Freunde aus Creil haben bereits signalisiert, sich der Organisation anzuschließen“.
Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs
Als die Stadt Marl 1985 den „Mayors for Peace“ beitrat, gehörten etwa 100 Kommunen zu den Mitgliedern der Nichtregierungsorganisation. Heute zählt das Netzwerk 7.764 Städte in 163 Ländern, die sich weltweit für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen stark machen. Das Hissen der Flagge erinnert an das Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs vom 8. Juli 1996, wonach die Androhung und der Einsatz von Atomwaffen gegen das Völkerrecht verstoßen.