Am Samstag kamen rund 40 Frauen aus Politik, Verwaltung und der Frauenberatungsstelle des Vereins „Frauen helfen Frauen“ zu einem Frühstück auf Einladung des Bürgermeisters Werner Arndt in der Gaststätte Drewer und Scheer in Marl-Sickingmühle zusammen. Dr. Ann-Kathrin Besemann-Schulte, Dezernentin des Kreises Recklinghausen, und Alexandra Boy, Leiterin der Standortkommunikation im Chemiepark Marl, gaben dabei Einblicke in ihre Werdegänge. „Frau Besemann-Schulte und Frau Boy sind zwei inspirierende Frauen, die sich in Arbeitsbereichen, in denen Männer früher in der Überzahl waren, durchsetzen konnten. Unsere Gesellschaft ist im Wandel und Gleichberechtigung sollte überall stattfinden“, so Werner Arndt.
Frau Dr. Besemann-Schulte ist Dezernentin und Mitglied des Verwaltungsvorstands beim Kreis Recklinghausen. Nach ihrer Promotion arbeitete sie als Rechtsanwältin mit überwiegend männlichen Kollegen zusammen. Schnell merkte sie, dass der Job sehr „ellbogenlastig“ war und überwiegend Männer befördert wurden. Nach einiger Zeit der Überlegung wechselte sie ihren damaligen Job und ist nun seit 15 Jahren beim Kreis Recklinghausen tätig. Seit 2017 ist sie Leiterin des Fachbereiches C -Ordnung, Recht und Sicherheit-. Im Jahr 2019 wurde sie Mutter und arbeitete nach 8 Monaten Elternzeit zuerst in Teilzeit weiter. Mittlerweile hat sie ihre Stundenanzahl wieder erhöht und teilt sich die Kinderbetreuung mit ihrem Partner. „Die Verwaltung hat mich immer gefördert.“, resümiert Besemann-Schulte. „Mir wurden nie Steine in den Weg gelegt. Ich wurde immer geschätzt und gefördert. Ich bin sehr froh darüber, dort zu arbeiten. In der Wirtschaft ist die Sicht auf Frauen oft anders.“
Alexandra Boy leitet die Standortkommunikation im Chemiepark Marl und ist die Vorsitzende des Konzernsprecherausschusses im Evonik Konzern sowie als Vertreterin der Leitenden Angestellten Mitglied des Aufsichtsrats. Nach ihrem Studium der Betriebswirtschaftslehre absolvierte sie ihren Master in Literaturwissenschaften Geschichte und Wirtschaft. Bereits während des Studiums engagierte sie sich in der studentischen Mitbestimmung. Sie war in verschiedenen Unternehmen im Bereich der PR und Öffentlichkeitsarbeit tätig. Unter anderem arbeitete sie selbstständig in einer von ihr mitgegründeten PR-Agentur in Köln, ehe sie 2003 in die Kommunikationsabteilung von Degussa in Frankfurt und 2006 in die Konzernkommunikation von Evonik wechselte. Seit 2016 ist sie Leiterin der Standortkommunikation im Chemiepark Marl.
Im Anschluss an die Vorträge wurden die Themen noch weiter vertieft und über das heutige Frauenbild, das Thema Quote sowie aktuelle Herausforderungen in der Gesellschaft intensiv diskutiert.