Hierzu war ein Beschluss zur Umnutzung der ehemaligen Hauptschule an der Kampstraße erforderlich, damit die Stadt rechtzeitig die reservierten Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Nationaler Städtebau“ abrufen kann. Weitere Zuwendungen erwartet die Stadt Marl aus Mitteln der Städtebauförderung des Landes NRW. Mit einer Mitteilung über die Förderabsicht rechnet die Verwaltung im ersten Quartal des kommenden Jahres.
Vielfältige Kulturangebote unter einem Dach
Im Rahmen der Sanierung und Weiterentwicklung des Rathauses zu einem Ort mit vielfältigen Angeboten für die Bürgerschaft in den aktuell vom Skulpturenmuseum genutzten Räumen soll in das ehemalige Hauptschulgebäude zu einem Ort für Kultur und Bildung werden. Unter dem Dach des leerstehenden Schulgebäudes sollen künftig das Skulpturenmuseum und die Stadtbibliothek neue Räume finden und gemeinsam mit der Musikschule und Volkshochschule zusätzliche Angebote unterbreiten. Dank des großzügigen Flächen- und Raumangebots eröffnet der Standort dem Skulpturenmuseum neue Möglichkeiten für die attraktive Präsentation von Ausstellungen und die museumspädagogische Arbeit in Verbindung mit der insel-Vhs.
Rat behält sich abschließende Entscheidung vor
Der Beschluss des Rates zur Umnutzung des ehemaligen Hauptschulgebäudes fiel mit großer Mehrheit. Der Beschluss erfolgte allerdings vorbehaltlich der verbindlichen Förderzusagen aus den beiden Förderprogrammen. Die Verwaltung wurde beauftragt, den Rat zu gegebener Zeit über die Höhe der bewilligten Fördermittel zu informieren und den Maßnahmenbeschluss erneut zur Entscheidung vorzulegen. Damit behält der Rat das Heft des Handelns in der Hand und kann über Alternativen entscheiden, sollten die Fördermittel nicht in dem erwarteten Umfang fließen.
Vorläufige Finanzplanung
Laut der aktuellen Vorentwurfsplanung rechnet die Verwaltung mit Kosten von ca. 11,5 Millionen Euro. Nach der derzeitigen Finanzplanung rechnet die Stadt mit Fördermittel aus dem Programm „Nationaler Städtebau“ in Höhe von 5,4 Mio. Euro, die für den Umbau der Museumräume verwendet werden sollen. Für die Umgestaltung der anderen Räume erhofft sich die Stadt ca. 4,3 Mio. Euro aus Mitteln der NRW-Städtebauförderung. Bestenfalls bliebe so unter dem Strich ein Eigenanteil von ca. 1,7 Mio. Euro verbleiben würde. Im Haushalt stehen derzeit ca. 3,6 Mio. zur Projektfinanzierung bereit, Fördermittel nicht eingerechnet.
Thema Denkmalschutz
In der Finanzierungsplanung nicht enthalten sind die Aufwendungen für die Außenanlagen und die Möblierung. Inwiefern sich Kosten aus der denkmalrechtlichen Unterschutzstellung der ehemaligen Hauptschule ergeben könnten, muss noch geklärt werden. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe hat erst kürzlich mitgeteilt, dass das Gebäude Denkmalwert habe, und es „vorläufig unter Schutz“ gestellt. Das Beteiligungsverfahren wurde kurzfristig eingeleitet. Vor der Beratung im Rat über die Eintragung in die Denkmalliste will die Verwaltung mit dem Landschaftsverband zunächst klärende Gespräche zu den geplanten Umbau- und Sanierungsmaßnahmen führen. Der Ergänzungsantrag der CDU, der Rat möge sich umgehend gegen die Unterschutzsstellung aussprechen, fand keine Mehrheit.