Die Polizei hat eine Ermittlungskommission eingerichtet, die gegen zwölf Tatverdächtige im Alter von 14 bis 25 Jahren aus Marl und Dortmund (ein Tatverdächtiger) ermittelt. Die Ermittlungen werden derzeit wegen besonders schwerem Landfriedensbruch, Straftaten gegen das Sprengstoffgesetz, gefährliche Körperverletzung, tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte, Sachbeschädigung durch Feuer auf Straßen, Wegen oder Plätzen sowie Beleidigung geführt.
Böller und Sturmhauben
Bei einigen Tatverdächtigen wurden Böller, Sturmhauben und Schals gefunden. Am 1. November wurden die acht minderjährigen Tatverdächtigen, zwei Heranwachsenden und zwei Erwachsenen nach Abschluss der Maßnahmen an die Erziehungsberechtigten übergeben oder aus dem Gewahrsam entlassen. Die sichergestellten Gegenstände, darunter auch Handys, werden jetzt ausgewertet. Weiter werden Bilder und Videos der polizeilichen Videobeobachtungsanlage und des Hubschraubers gesichtet, Befragungen und Vernehmungen werden durchgeführt. Am 1, November versuchten mehrere, noch unbekannte Kinder und Jugendliche einen Journalisten von der Berichterstattung und Recherche vor Ort abzuhalten. Sie beleidigten ihn und warfen Steine und eine Flasche in seine Richtung. Die Polizei ermittelt wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung.
Gemeinsame Erklärung
Nach den Vorfällen haben sich Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen, Bürgermeister Werner Arndt und weitere Vertreter der Polizei und der Stadt Marl bereits persönlich ausgetauscht, um die Netzwerkarbeit zu intensivieren. Im Zuge des Projektes Gewaltprävention Marl trafen sich daher auch bereits die Netzwerkpartner am 5. November, um die Ereignisse des Halloweenabends für die zukünftige Netzwerkarbeit zu bewerten. Teilnehmer der Gesprächsrunde sind das Jugend- und Ordnungsamt der Stadt Marl, die Jugendhilfe, der Integrationsbeauftragte, die Polizei und die Drogenberatungsstelle. Dabei wurde vonseiten der Polizei die Präventionsarbeit in Marl ausdrücklich gelobt.
Polizeipräsidentin und Bürgermeister sind sich einig
Die Polizeipräsidentin und der Bürgermeister sind sich einig: "Wir verfolgen gemeinsam das Ziel, den jugendlichen Randalierern mit aller Konsequenz aufzuzeigen, dass sie damit nicht durchkommen. Entscheidend für die Zukunft wird sein, dass wir auch in den bestehenden Netzwerken die präventiven Ansätze ausschöpfen, um das Sozialverhalten junger Menschen positiv zu beeinflussen." Die Tatverdächtigen nutzten vor und nach ihren Angriffen auf die Einsatzkräfte die Dunkelheit, um sich vorzubereiten beziehungsweise dahin zu flüchten.
Weitere Maßnahmen beschlossen
Als Maßnahme wurde vereinbart, dass das bestehende Beleuchtungskonzept (am Tag des Einsatzes sorgte die Feuerwehr für eine Ausleuchtung des Bereiches) des Busbahnhofs und der angrenzenden Bereiche erneut unter kriminalpräventiven Gesichtspunkten geprüft und angepasst wird. Die Stadt Marl und die Polizei werden weiterhin verstärkt vor Ort sein, gemeinsame Streifen von KOD und Polizei sind geplant. Weitere Maßnahmen werden zurzeit erarbeitet, dazu gehören u. a. Einsätze der Sozialdienste. Auch für zukünftige Anlässe (wie z. B. das kommende Silvester) werden die Erfahrungen des Einsatzes an Halloween in die folgenden Einsatzkonzepte einfließen. Ins Gespräch will man mit allen Anliegern und Eigentümern gehen, um zum Beispiel für mehr Licht zu sorgen.
Denn an Halloween selbst war auch der Kommunale Ordnungsdienst vor Ort, ohne natürlich strafrechtlich relevante Taten zu verfolgen. Vielmehr kümmerten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um ordnungsrechtliche Angelegenheiten - so zum Beispiel den Zugang zur Busplatte durchs Kauflandgebäude zu schließen und die Parkhäuser im Blick zu haben.