„Eine Mahnung für die Zukunft“

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101 Jahre sind vergangen seit mehr als 300.000 deutsche und französische Soldaten in Verdun ihr Leben verloren haben. Heute steht die französische Stadt an der Maas wie kaum eine andere für die Grauen des Ersten Weltkrieges. Sieben junge Marlerinnen und Marler haben Verdun jetzt im Rahmen einer Jugend-Gedenkstättenfahrt besucht.

An insgesamt vier Tagen besuchten sie u. a. das ehemalige Schlachtfeld von Verdun, das Museum „Mémorial de Verdun“ und das zerstörte Dorf Fleury. „Der Anblick dieses zerstörten Ortes war erschreckend“, findet Jannis Große-Beck, Schüler des Gymnasiums im Lokeamp. „Wo früher eine ganze Siedlung stand, ist heute nur noch Wald.“

Geschichte erleben 

Auf Einladung von Bürgermeister Werner Arndt berichteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rathaus von ihren Erlebnissen in Verdun. Alle waren sich einig, dass diese Fahrt die Schrecken des Ersten Weltkrieges ganz anders näher gebracht hat, als es beispielsweise im Geschichtsunterricht möglich ist. „In Verdun konnten wir Geschichte erleben und das Geschehene nachvollziehen“, erklärt Michelle Hennig von der Martin-Luther-King-Schule. „Was in Verdun passiert ist, darf nicht in Vergessenheit geraten, sondern sollte uns als Mahnung für die Zukunft dienen.“

Bürgermeister Werner Arndt begrüßt das Interesse und Engagement der Jugendlichen sehr. Es sei wertvoll und wichtig – gerade in der heutigen Zeit – dass wir unsere Vergangenheit kennen und danach handeln. „Wenn wir unsere Vergangenheit nicht kennen, wie sollen wir dann unsere Zukunft gestalten?“, sind sich Bürgermeister Werner Arndt, Dr. Hermann-Josef Korte von der Hüls-AG-Stiftung und die Jugendlichen einig.

Gedenken

„Niemals vergessen“ werden sie die unzähligen weißen Kreuze vor dem Beinhaus von Douaumont, das an die gefallenen französischen Soldaten erinnert. Im Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkrieges in Verdun hat die Marler Gruppe gemeinsam mit ihren Betreuern Rabea Effelsberg und Christian Grube einen Kranz vor dem Beinhaus niedergelegt.

Europa im Fokus

Neben dem Gedenken an den Ersten Weltkrieg stand auch das Thema Europa im Fokus der Fahrt. In Verdun informierten sich die Jugendlichen über die Entwicklung der deutsch-französischen Freundschaft und die Meilensteine der Geschichte der EU. Möglich wurde die insgesamt dritte Jugend-Gedenkstättenfahrt der Stadt Marl in Kooperation mit dem eSw-Jugendkulturzentrum „KunterBuntes Chamäleon“ durch die Unterstützung der Hüls AG-Stiftung und des Städtepartnerschaftsvereins Marl-Creil-Pendle.

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Bürgermeister Werner Arndt (3. v. r.), Dr. Hansfriedrich Sage (2. v. r.) und Dr. Hermann-Josef Korte (r.), die zu dritt den Vorstand der Hüls-AG-Stiftung bilden, erlebten mit den Schilderungen der Jugendlichen eine Reise in die Vergangenheit des Ortes Verdun und eine Mahnung für die Zukunft.

Vor der Kapelle im zerstörten Dorf Fleury haben die Marler Jugendlichen von dem traurigen Schicksal dieses Ortes erfahren.