Für Dorstens Bürgermeister Lambert Lütkenhorst, der die Gäste im Informationsbüro begrüßte, ist der Industriepark schon heute eine „große Erfolgsgeschichte der interkommunalen Zusammenarbeit". Darin ist sich Lütkenhorst mit seinem Marler Amtskollegen Werner Arndt einig, für den der interkommunale Industriepark „ein wegweisendes Vorzeigeprojekt für die gesamte Region" ist. Die Statistik gibt ihnen recht: Innerhalb von fünf Jahren sind mit Unterstützung der Evonik Steag GmbH als Grundstückseigentümer ca. 70 Prozent der Industrieflächen - jeweils 35 ha liegen auf Dorstener und Marler Stadtgebiet - vermarktet, 11 Unternehmen konnten neu angesiedelt und 150 Millionen Euro an Investitionen in den Industriepark gelenkt werden, bereits 850 Menschen arbeiten am Standort.
"...werden schon bald an Grenzen der Kapazität stoßen"
Weitere Ansiedlungserfolge stehen kurz bevor. So will z.B. demnächst ein Recycling-Unternehmen für Leuchtstoffröhren ein neues Werk im Industriepark errichten. Andere Unternehmen wie die Firma Genan, die Altreifen recycelt und einen innovativen Rohstoffe für unterschiedliche Gummianwendungen herstellt, wollen sich an ihrem Standort im Industriepark Dorsten / Marl erweitern und zusätzliche Grundstücke erwerben. Klaus Langenberg, Geschäftsführer der Projektgesellschaft Industriepark Dorsten/Marl mbH, hat deshalb guten Grund, optimistisch nach vorn zu schauen. „Bei der Vermarktung der Grundstücke werden wir schon bald an die Grenzen der Kapazität stoßen".
„Die absolut gute Anbindung an das Autobahnnetz" war nach Auskunft von Niederlassungsleiter Thomas Schenk ein gewichtiges Argument für den Express- und Paketdienstleiter DPD, eine Filiale im Industriepark zu errichten. Das Unternehmen, das zur franzosischen GeoPoste Gruppe gehört, transportiert Paketsendungen ausschließlich über die Straße. In den eineinhalb Jahren, in denen das Unternehmen im Industriepark besteht, konnten die Zustellmenge von 9.000 auf 13.500 Pakete gesteigert werden, die von 84 versicherungspflichtigen Beschäftigten bearbeitet werden und von 13 Speditionsbetrieben zugestellt werden. Angestrebt werden bis zu 17.000 Pakete täglich. Eine Erweiterung der Filiale nicht ausgeschlossen!
Ersteigerungen im Minutentakt
Von der guten Erreichbarkeit des Industrieparks profitiert auch das Auktionszentrum Rhein-Ruhr der Auktion & Markt AG. Hier ersteigern Autohändler aus Nah und Fern bei Live- und Internetauktionen Fahrzeuge im Minutentakt: vom noch fahrtüchtigen Unfallwagen bis zum hochwertigen Sportwagen. Die Händler können die Fahrzeuge vor der Versteigerung gründlich in Augenschein nehmen und auch einen Blick unter die Motorhaube werfen. „Nur Probefahrten sind nicht möglich", berichtet Niederlassungsleiter Stefan Gerbrand der Besuchergruppe.
Für die Firma PolymerLatex ist vor allem die Nähe zur Chemie wichtig. „Die Stärke unseres Standortes ist die Nähe zum Chemiepark Marl", sagt Detlev Schauwecker, Geschäftsführer für Finanzen und Controlling. PolymerLatex, die Nummer 3 im europäischen Latex-Markt, bezieht die wesentlichen Rohstoffe aus dem Chemiepark Marl und stellt daraus in Marl, Worms, Dubai, Finnland und Italien für ihre Kunden die Ausgangsprodukte für Farben, transparente Klebefilme, Matratzen und Teppiche oder für Schutzhandschuhe her. In Malaysia baut PolymerLatex zurzeit die weltweit modernste Produktionsanlage. Weltweit beschäftigt das Unternehmen, das 1996 als Joint Ventrure aus den Dispersions-Sparten der Unternehmen Bayer, Hüls (heute Evonik) und Röhm entstand, heute ca. 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 200 von ihnen in der Hauptverwaltung im Industriepark Dorsten / Marl, der ein Labor- und ein Technikumgebäude angegliedert ist.
Verfahren zur Altfettaufbereitung
Letzte Station der Tour durch den 70 ha großen Industriepark Dorsten / Marl war die Firma ReFat Dorsten/Marl GmbH. Das Unternehmen nutzt ein innovatives, wirtschaftlich tragfähiges Verfahren zur Altfettaufbereitung und wird noch in diesem Jahr die Errichtung der Betriebsgebäude abschließen und in Betrieb gehen. Ein gemütliches Beisammensein beendete die Besichtigungstour und sorgte für einen erfrischenden Ausklang eines heißen und schweißtreibenden Nachmittags.