Lange bestand die Hoffnung, dass das kommende Konzert im Rahmen der Reihe „Next“ am 27. Februar wieder ein „echtes“ Live-Debut mit Publikum werden könnte. Marls Klassik-Fans müssen sich jedoch noch etwas länger gedulden. Der Auftritt des französischen Klarinettisten Joë Christophe wird als WDR-Rundfunkproduktion im Marler Theater über die Bühne gehen. Der Sendetermin ist am 12. April um 20 Uhr.
Joë Christophe und Vincent Mussat konzertieren im Marler Theater
Für Joë Christophe und seinen Klavierpartner Vincent Mussat ist eine Rundfunkaufnahme im Marler Theater auf jeden Fall die deutlich bessere Alternative, als das Konzert ganz ausfallen zu lassen. „Die Verträge mit den Künstlern sind bereits abgeschlossen und eine hochwertige Rundfunkaufnahme von diesem Marler Konzert erreicht bis zu 10.000 Menschen“, betont der künstlerische Leiter Bruce Wadsworth.
Joë Christophe hält er für einen der vielversprechendsten Klarinettisten unserer Zeit: „Vor allem seine charismatische Ausstrahlung, die Frische in seinem Spiel und der wunderbare Klang waren für mich ein Grund, ihn nach Marl einzuladen“. Längst ist der 25jährige Klarinettist auf internationalen Konzertbühnen zu hören und tritt als Solist mit renommierten Orchestern wie dem Münchner Kammerorchester und dem Münchner Rundfunkorchester, dem Collegium Musicum Basel oder dem Transilvania State Philarmonic Orchestra auf.
Sein Partner am Klavier Vincent Mussat gehört zu den herausragenden französischen Nachwuchspianisten. Aktuell studiert er bei Avo Kouyoumdjian an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Seine Karriere wurde durch orchestrale Erfahrungen bereichert, etwa als Solist beim New Europe Chamber Orchestra und zuletzt beim Royal Philharmonic Orchestra in einem Projekt der Westminster Central Hall in London, der Philharmonie de Paris und dem Salle de Pleyel.
Programmpunkte reizen alle Möglichkeiten der Klarinette aus
Für diesen Abend haben sich beide einiges vorgenommen: Für Furore sorgte beim letzten ARD-Wettbewerb die Uraufführung einer neuen Klarinettenkomposition des Briten Mark Simpson. Joë Christophe hält diese extrem anforderungsreiche Sonate nicht für unspielbar - was er in Marl unter Beweis stellen will. Auch die anderen Programmpunkte reizen alle Möglichkeiten der Klarinette aus. Die Grenzen zwischen Jazz und Klassik verschwimmen in einer Sonate von Joseph Horovitz. Ein aufregendes Hörerlebnis verspricht auch die frühmoderne Sonate der Britin Rebecca Clarke, die ursprünglich für Viola geschrieben wurde und in einer Adaption erklingt.
Ebenso präsentiert dieses Radiokonzert viele französische „Referenzstücke“ für dieses Instrument – etwa eine Fantasie von Philippe Gaubert, die Erste Rhapsodie von Claude Debussy und die neoklassizistische Sonate von Francis Poulenc. Diese hat einen hohen Kultstatus, seit sie von der Jazzlegende Benny Goodmann in New York uraufgeführt wurde. Vincent Mussat hat solistisch die Bühne für sich in einem Stück aus Maurice Ravels „Gaspard de la Nuit.“
Das Konzert wird am Montag, dem 12. April, um 20 Uhr im WDR 3 ausgestrahlt.