Raupen essen frisches Eichenlaub
„Etwas später als in den vergangenen Jahren erreichen uns Anrufe von besorgten Bürgerinnen und Bürger, die glauben, die ersten Raupennester gesichtet haben“, sagt Julian Wagner, zuständig beim ZBH für die Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner. „Das liegt an der kühlen Witterung, die das Austreiben der Lieblingsspeise der Raupen, frischer Eichenlaub, verzögert.“ Aufhalten kann der Betriebshof das Schlüpfen der Eichenprozessionsspinner und den anschließende Befall der Eichen zwar nicht. Jedoch wird er verschiedene Maßnahmen anwenden, um das Leben der Nachtfalter zu erschweren.
ZBH wendet verschiedene Methoden an
Eine Methode, die der ZBH in den vergangenen Jahren erfolgreich ausprobiert hat, kommt bereits Mitte Mai zum Einsatz: Eine Spezialfirma wird fresshemmenden Mangrovenextrakt auf frisches Eichenlaub aufsprühen. Das Neemprotect genannte Gemisch überzieht die Eichenbäume mit einem feinen Film. Wenn die Raupen die Blätter fressen, wird ihr Verdauungsapparat blockiert. Sie können sich nicht mehr häuten und ihre Brennhaare können sich nicht ausbilden. „So wird der Befall der Bäume schon frühzeitig gestoppt, die Gefahr durch die Brennhaare entsteht erst gar nicht“, sagt ZBH-Chef Michael Lauche.
Kindergärten, Schulen, Spielplätze
Der Zentrale Betriebshof wird Neemprotect vor allem an Kindergärten, Schulen und Spielplätzen einsetzen, sowie an der Halterner Straße. Die Spritzaktion wird von einer Wanderbaustelle begleitet, wodurch es zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen kann.
Absaugen der Nester
Eine weitere Methode zur Bekämpfung der Nester ist das Absaugen mit einem speziellen Gerät. Dies jedoch kann bei hohen Bäumen mit vielen Nestern sehr aufwändig sein, heißt es aus dem ZBH. Oft müssen Hubsteiger eingesetzt werden. Für diese Arbeiten hat der Zentrale Betriebshof ebenfalls ein Spezialunternehmen beauftragt.
Die Eichenprozessionsspinner können unangenehm werden
Die Eichenprozessionsspinner sind einheimische Nachtfalter. Sie halten sich gern in warm-trockenem Klima auf. In Deutschland hat sich die Tierart in den vergangenen Jahren immer stärker ausgebreitet. Die Raupenart kann für Mensch und Tier unangenehm werden, wenn sie in Berührung mit den Brennhaaren kommen. Die Haare der Raupen können allergische Reaktionen bis hin zu Asthma-Anfällen auslösen. Während der Metamorphose häuten sich die Raupen ganze sechs Mal. Ab der dritten Häutung enthalten die Brennhaare das Nesselgift Thaumetopoein.
Bei weiteren Fragen
Bei weiteren Fragen steht Julian Wagner unter der Rufnummer (02365) 99 54 27 oder per E-Mail julian.wagner(at)marl.de zur Verfügung. Weitere Informationen erhalten Bürgerinnen und Bürger unter www.marl.de/zbh.