In seinem Vortrag über den „großen Krach" wird er im wesentlichen folgende Thesen zur Wirtschafts- und Finanzkrise ausführen und begründen. Den einen ist sie die schwerste Finanz- und Wirtschaftskrise in der Geschichte des Kapitalismus, anderen gilt sie inzwischen nur noch als fast überwundene "Rezession", nach der man wieder das tun kann, was man vor der Krise getan hat und wodurch diese bewirkt wurde. Die CDU-FDP-Bundesregierung signalisiert, wie es geht: Die Banken unterstützen, den Reichen Steuern ersparen, Arme belasten. Elmar Altvater gibt sich damit nicht zufrieden. Er entschlüsselt in bekannt souveräner Weise die Ursachen der Krise. Diese umfasst sehr viel mehr als den Finanzsektor oder die Finanzspekulationen, sie betrifft in ihren Auswirkungen Arbeit, Geld, Energie, Klima und Ernährung und kommt letztlich aus dem Zentrum heutiger Gesellschaften.
Zum Referenten: Neben Fragen der Entwicklungstheorie, der Verschuldung sowie der Regulierung von Märkten beschäftigt er sich auch ausgiebig mit den Auswirkungen kapitalistischer Ökonomien auf die Umwelt. Altvater ist ein renommierter Kritiker der „politischen Ökonomie" und Autor zahlreicher globalisierungs- und kapitalismuskritischer Schriften. Ein globalisierungskritisches Standardwerk ist sein Buch "Grenzen der Globalisierung" (1996), das er mit seiner Lebensgefährtin Birgit Mahnkopf schrieb.
Veranstalter dieses Infromations- und Diskussionsabend mit Elmar Altvater sind die insel, die GEW, das Evangelische Sozialseminar Marl-Hüls und Arbeit und Leben. Der Eintritt ist frei.
Anmeldung unter 994299 oder 880777.