Auch für Marl eine Bedrohung
Die Nichtregierungsorganisation setzt in diesen Tagen ein weiteres, sichtbares Zeichen für eine Welt ohne Atomwaffen. „Solange andere Länder im Besitz von Atomwaffen sind, so lange stellen sie auch für uns in Marl eine Bedrohung dar. Denn sie werden sich nicht scheuen, sie im Ernstfall gegen uns zu verwenden", sagt Bürgermeister Werner Arndt.
"Mayors for Peace"
Gemeinsam mit Vertretern der Ratsfraktionen und interessierten Bürgern hisste das Stadtoberhaupt heute (8. Juli) auf dem Creiler Platz die Flagge der „Mayors for Peace" und erinnerte damit an das Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes vom 8. Juli 1996. Nach diesem verstößt der Einsatz von Atomwaffen bzw. die Androhung eines Einsatzes gegen grundsätzliche Prinzipien des humanitären Völkerrechts.
Weltweit 17.000 Atomwaffen
Der weltweite Verband „Bürgermeister für den Frieden", dem 6.000 Städte in 158 Ländern angehören, fordert mit dem Flaggentag den Abschluss eines internationalen Verbotsvertrages von Atomwaffen. Weltweit gibt es immer noch etwa 17.000 Atomwaffen im Besitz von neun Ländern: USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea. Die Abrüstungsverpflichtung des Atomwaffensperrvertrags ist bisher kraftlos geblieben. Von den Atomwaffenstaaten ist bekannt, dass sie ihren Bestand sogar weiterhin modernisieren. Das gilt auch für die US-Atombomben, die in Deutschland bei Büchel in der Eifel stationiert sind.
126 Städte und Gemeinden beteiligen sich
In diesem Jahr beteiligen sich in Deutschland bereits 126 Städte und Gemeinden am Flaggentag. Der Bürgermeister der Stadt Marl ist seit 1985 Mitglied der Initiative „Bürgermeister für den Frieden". Vor vier Jahren - 65 Jahre nach der Bombardierung von Hiroshima und Nagasaki - unterzeichnete Bürgermeister Werner Arndt erneut eine Erklärung der Organisation für die weltweite Abschaffung aller Atomwaffen.