Planungswerkstatt zur Langehegge in Drewer

Um den wachsenden Wohnraumbedarf in Marl zu decken, plant die Stadt die Entwicklung eines neuen Baugebietes an der Langehegge in Drewer. Rund 25 Bürgerinnen und Bürger nahmen am Donnerstag (10.11.) an der Planungswerkstatt in der Scharounschule teil. Bei dem frühen Beteiligungsprozess konnte die Verwaltung viele gute Ideen und Anregungen sammeln.

Diskussion an Thementischen

Nach der Einführung von Baudezernentin Andrea Baudek und einem Vorwort zum Verfahren von Markus Schaffrath, Leiter des Amtes für Stadtplanung und integrierte Quartiersentwicklung, informierte Nathalie Grundmann vom Fachbüro „scheuvens + wachten plus“ über das Planungskonzept. Im Anschluss bildeten sich kleine Gruppen zur inhaltlichen Vertiefung. An drei Tischen behandelten Experten und Bürger schwerpunktmäßig die Themen „Städtebau/Bauen“, „Freiraum/Umwelt“ und „Verkehr/Lärm/Wasser“. Fragen zur Gestaltung der Grünstreifen, zum Hochwasserkonzept, zur Barrierefreiheit und zum Schutz der Außenbereiche standen im Fokus. Auch die mehrgeschossige Bebauung sowie die Einrichtung einer sicheren Hol- und Bringzone im Kitabereich standen zur Diskussion. Die Ergebnisse wurden anschließend im Plenum vorgestellt.

Viele Ideen und Anregungen

„Die Bürgerinnen und Bürger haben selbst Stadtentwicklung betrieben und konnten zu verschiedenen Themen aktiv mitarbeiten“, freute sich Baudezernentin Andrea Baudek. In Gesprächen und Gruppendiskussionen wurden dem Planungsteam und den Vertreterinnen und Vertretern der Verwaltung viele gute Themen, Ideen und Anregungen mit auf den Weg gegeben. Auch einige Personen der Bürgerinitiative Drewer-Süd waren vertreten. Die Gemeinschaft sieht einer Bebauung an der Langehegge kritisch entgegen und will Drewer-Süd weiter als liebens- und lebenswerten Stadtteil im Grünen erhalten. „Wir sind über den sachlichen und konstruktiven Austausch mit allen Akteuren sehr dankbar“, sagte Andrea Baudek. „Der Bedarf an Wohnraum in Marl ist groß. Wir wollen und müssen hier mehr Tempo machen.“

"Stadt der kurzen Wege"

Der Rat der Stadt beschloss im Juni die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 260 „Das Loebrauck/ Langehegge“. Die bisher landwirtschaftlich genutzte Fläche ist aktuell dem baulichen Außenbereich zuzuordnen. Das Bebauungsplanverfahren zielt entsprechend darauf ab, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die wohnbauliche Entwicklung und eine Kindertagesstätte zu schaffen. Auf dem 2,4 Hektar großen Gelände südlich der Schlesischen Straße plant der Marler Roland Wübbe mit seinem Unternehmen den Bau von bis zu 16 Wohnungen und zirka 30 freistehenden Häusern (Reihenhaus, Einfamilienhaus, Doppelhaus) sowie eines Kindergartens. Grund dafür sind der hohe Bedarf an Wohnbauflächen und neuen Kita-Plätzen, die in Marl fehlen. Mit dem Projekt möchte sich die Stadt Marl als „Stadt der kurzen Wege“ präsentieren, die Einkaufen zu Fuß oder mit dem Rad möglich macht.

Frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung

Über die grundsätzlichen Planungsüberlegungen wurde bereits in einer Bürgerversammlung am 10. Mai dieses Jahres informiert. Seit dem wurde das städtebauliche Konzept ohne den ursprünglich angedachten Lebensmittelanbieter – auch unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Gestaltungsbeirats – weiterentwickelt. Die Planungswerkstatt am Donnerstag fand im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung nach Paragraf 3 Baugesetzbuch statt. Bürgerinnen und Bürger können die vorgestellten Planungsunterlagen noch bis zum 25. November im Internet unter www.marl.de/oeffentlichkeitsbeteiligung einsehen und herunterladen.

Stellungnahmen einreichen

Stellungnahmen können sowohl postalisch an die Stadt Marl (Amt für Stadtplanung und integrierte Quartiersentwicklung, Carl-Duisberg-Straße 165, 45772 Marl) oder per E-Mail an beteiligung-amt61(at)marl.de gesendet werden. Die Unterlagen liegen zusätzlich im Amt für Stadtplanung und integrierte Quartiersentwicklung (Stadthaus 1, Gebäude 2, Raum 2.1.09 b) während der allgemeinen Öffnungszeiten aus. Eine Einsichtnahme und die Abgabe von Erklärungen zur Niederschrift vor Ort sind nur nach telefonischer Terminvereinbarung möglich. Ansprechpersonen sind Herr Bach (Tel. 02365 / 99-6114) und Frau Gosejacob (Tel. 02365 / 99-6113).

Am Ende des Beteiligungsprozesses sollen verlässliche Ergebnisse stehen, die den politischen Gremien dann als Basis für ihre Entscheidungen dienen.

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Stadtplaner Christoph Hülsebusch (re.) stand den Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort zu den Themen Freiraum und Umwelt.

Am Thementisch „Verkehr/Lärm/Wasser“ beantwortete Stadtverkehrsplaner Ingo Nölker (re.) insbesondere Fragen zum Hochwasserschutz.

Die mehrgeschossige Bebauung war ein Thema in der Diskussion mit Investor Roland Wübbe (li.) und Stadtplaner Markus Schaffrath (2.v.l.). Foto(s): Stadt Marl / Pressestelle