Birnbaum verbindet Marl und Zalaegerszeg

Eine lange Reise von Ungarn ins Ruhrgebiet hatte der kleine Birnbaum hinter sich, ehe Margret Ehrke vom Partnerschaftsverein Marl-Zalaegeszeg die Nachzucht im September des vergangenen Jahres an Bürgermeister Werner Arndt überreichte.

An einem idyllischen Ort am Stadthaus 1, ganz in der Nähe des Friedenspfahles fanden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtes für Klimaschutz und Nachhaltigkeit einen schönen Platz. Doch die größte Herausforderung sollte erst noch kommen. Denn der Winter stand bevor, während die Wurzeln des kleinen Bäumchens alles andere als stark ausgeprägt waren.

„Doch dank der Hege und Pflege der Kolleginnen und Kollegen im Klimaschutzamt hat der Birnbaum überlebt und ist mittlerweile Blätter tragend“, freute sich Werner Arndt. So entstand schnell die Idee, das Geschenk der Partnerstadt mit einer Informationstafel zu würdigen.

Der Baum soll an Sándor Petőfi (* 1. Januar 1823 † 31. Juli 1849 bei Segesvár) erinnern. Der ungarische Dichter war auch Volksheld und Freiheitskämpfer der ungarischen Revolution 1848. Ihm zu Ehren wurde um den Baum in seiner Heimat eine Gedenkstätte errichtet, unter dem Petőfi der Geschichte nach am Abend des 30. Julis 1849 sein letztes Gedicht verfasst hat. Als in den 1960er Jahren die Natur ihren Tribut forderte und der Baum abstarb, galt der Baum zunächst als verloren.

Nur durch das Interesse eines passionierten Gärtners, welcher sich zuvor noch einen Ast des bereits sterbenden Baumes abschnitt, um in seinem Garten daraus einen neuen Birnbaum zu ziehen, konnte die Genetik des Petőfi-Birnbaumes erhalten bleiben. Heute werden die Nachzüchtungen dieses Baumes gerne verschenkt, um der Nachwelt den Genuss derselben Birnen zu ermöglichen, in den bereits der Dichter an seinem letzten Abend kam. Und so verbindet die symbolische Geste die beiden Städte auf besondere Weise und ehrt das Erbe von Sándor Petőfi.

 

 

 

Zurück