Beutel sind kaum zu unterscheiden von Plastiktüten
Ein Problem der abbaubaren Tüten besteht darin, dass sie äußerlich kaum von normalen Plastikbeuteln zu unterscheiden sind. „Im Kompostwerk wird der angelieferte Abfall von Störstoffen befreit, zu denen auch Plastiktüten gehören“, weiß Peter Hofmann, Abfallberater des ZBH. „Da sich die Tüten nicht unterscheiden, werden sie alle aus dem Material entfernt.“ Somit lohnt sich die Investition in Kompostbeutel nicht – im Gegenteil: die Marler Müllwerker leeren die Biotonnen nicht, sobald sie im Behälter Plastiktüten sehen.
Zersetzung der Tüten zu langwierig
Auch werden die Beutel nicht vollständig abgebaut während der drei bis vier Monate dauernden Rotte im Biokompostwerk Gescher, in das die Marler Bioabfälle gebracht werden. Die Beutel zersetzen sich erst einmal in kleine Teilchen, die sich vom herkömmlichen Plastik nicht unterscheiden und den Kompost durchsetzen. Für Kunden wie Landwirte, Landschaftsgärtner und Privathaushalte ist der Kompost daher nicht mehr geeignet, da er als verunreinigt gilt. Die kompostierbaren Plastikbeutel sind daher allenfalls für die Kompostierung im eigenen Garten geeignet. Sie verrotten allerdings sehr langsam und sind noch lange sichtbar.
Papier statt Plastik
Eine gute Alternative dagegen sind Papiertüten oder dickes Zeitungspapier, in das die Küchenabfälle eingewickelt werden. Flüssigkeiten werden durch das Zeitungspapier direkt aufgesaugt, wodurch die Biotonnen weniger verschmutzen und die Fliegen ferngehalten werden.
Zum Thema „Sommertipps zur Biotonne“ hat der ZBH das Faltblatt Umweltinfo Nr. 3 herausgegeben. Dieses liegt unter anderem im Rathaus und im i-Punkt im Marler Stern aus oder kann von der Homepage des ZBH heruntergeladen werden unter www.marl.de/zbh.