Bäume sind vermutlich von heimtückischem Pilz befallen

Im Försterbusch im Stadtzentrum hat eine Pilzerkrankung offensichtlich eine größere Anzahl von Bäumen befallen, die deshalb vom Absterben bedroht sind und möglicherweise gefällt werden müssen. Letzte Gewissheit soll ein Gutachten bringen, mit dem die Stadtverwaltung einen unabhängigen Gutachter beauftragt hat.

Bis zu 170 Bäume könnten gefährdet sein

Bei einer routinemäßigen Begehung des waldartigen Baumbestandes hat die Verwaltung im Bereich der Rundsporthalle an circa 170 Bäumen unterschiedlichen Stammumfangs deutliche Anzeichen für ein Absterben festgestellt. Die Schäden treten augenscheinlich nur an Bergahornen auf. Es besteht der starke Verdacht, dass es sich hierbei um die sogenannte Rußrindenerkrankung handelt. Verursacher ist ein Pilz (Cryptostroma corticale), der das Absterben der befallenen Bäume verursacht.

Heimtückische Pilzerkrankung

Die heimtückische Pilzerkrankung beginnt mit der Ausbildung von Schleimflussflecken am Stamm und dem Absterben des Zellen- und Gewebematerials unter der Rinde (Kambiumnekrosen) und führt über das Welken der Baumkronen schließlich zum Absterben der befallenen Bäume. Beim Auftreten der Krankheit werden großflächige, schuppen oder streifenförmige Rindenabplatzungen mit darunter liegenden schwarzbraunen, pulverartigen Sporenlagern im unteren Stammbereich deutlich sichtbar.

Trockenheit und Wassermangel als Ursache

Die Rußrindenerkrankung tritt insbesondere in Jahren mit Trockenheit, Wassermangel und großer Hitze auf. So wurden In Nordrhein-Westfalen in den beiden vergangenen Jahren beiden vermehrt Fälle der unheilbaren Baumerkrankung gemeldet.

Wege im Försterbusch sollten nicht verlassen werden

Die Stadtverwaltung bittet Spaziergänger, die Wege im Försterbusch nicht zu verlassen und keine Pflanzenteile zu entnehmen, um die Pilzsporen nicht weiter zu verbreiten oder einzuatmen. Es ist grundsätzlich nicht auszuschließen, dass die Pilzsporen eine allergisch bedingte Entzündung der Lungenbläschen hervorrufen. Dies ist in aller Regel aber nur bei intensivem Kontakt mit dem Holz befallener Bäume möglich, etwa im Rahmen der Holzverarbeitung. Eine Ansteckung über die Haut ist nicht möglich.

Gutachter ermittelt Grad der Schädigungen 

Um das weitere Vorgehen abzuklären, hat die Stadtverwaltung umgehend Fachleute von Holz und Wald, des Eigenbetriebes des Regionalverbandes Ruhr, konsultiert, die den Verdacht auf Rußrindenerkrankung bestätigt haben. Zusätzlich hat die Verwaltung einen unabhängigen Gutachter eingeschaltet, der den genauen Grad des Pilzbefalls anhand von Proben und Laboruntersuchungen feststellen soll. Sollte der Gutachter den Verdacht bestätigen, dürften Baumfällungen unumgänglich sein. Sie müssten wegen der Bruchanfälligkeit der befallenen Bäume und der am 1. März beginnenden Vegetationsperiode dann kurzfristig vorgenommen werden. Für diesen Fall würde der Förderbusch im nächsten Winterhalbjahr mit anderen Gehölzen wieder aufgeforstet.

Öffentlichkeit wird über Ergebnis informiert  

Die Stadtverwaltung wird den Fraktionen im Rat der Stadt die Sachlage zeitnah im Rahmen eines Ortstermin darstellen. Die Öffentlichkeit wird über das Ergebnis des Gutachtens und mögliche weitere Verfahrensschritte zeitnah informiert.

Zurück

Eine größere Anzahl von Bäumen im Försterbusch ist beschädigt. Die Ahornbäume sind vermutlich von einem Pilz befallen. Letzte Gewissheit soll ein Gutachten bringen. Foto: Stadt Marl / Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit.