IGA2027: Beispiel für klimagerechten Umbau
Ein wichtiger Schritt zur Erneuerung und Erweiterung des Volksparks ist getan: Insgesamt elf Preisrichterinnen und Preisrichter hatten Stimmrecht und tagten am Freitag im Kulturzentrum Erlöserkirche unter Vorsitz der Bochumer Landschaftsarchitektin Rebecca Junge, um über die elf Entwürfe von Architekturbüros aus ganz Deutschland in einem anonymisierten Verfahren zu entscheiden. Unter den Sachpreisrichtern waren auch Angelika Dornebeck (CDU), Vorsitzende des Umwelt- und Nachhaltigkeitsausschusses, sowie Andreas Täuber (SPD), der dem Stadtplanungsausschuss der Stadt Marl vorsteht. Die besten Arbeiten wurden mit Preisen ausgezeichnet. Das Gremium empfahl der Stadt Marl, den mit dem ersten Preis ausgezeichnet Beitrag zu realisieren. Dabei handelt es sich um den Beitrag des Büros Planorama Landschaftsarchitekten. Mit dem Siegerentwurf – das ist sich die Jury sicher – kann die Stadt Marl im Rahmen der Internationalen Gartenausstellung Metropole Ruhr 2027 ein Beispiel für den klimagerechten Umbau von öffentlichen Parkanlagen vorzeigen.
"Maßgeschneiderte Lösung"
„Wir haben von den Preisträgern tolle und innovative Ideen auf dem Tisch liegen“, freut sich Bürgermeister Werner Arndt. „Der Siegerentwurf ist eine maßgeschneiderte Lösung für die Erneuerung unseres Volksparkes“. Das Qualitätsurteil, das vom Preisgericht in einem demokratischen Verfahren gefällt wurde, berücksichtige „gleichermaßen gestalterische, wirtschaftliche, funktionale, technische und ökologische Aspekte“. Werner Arndt: „Ich gratuliere dem Berliner Büro Planorama sehr herzlich und bedanke mich zugleich bei allen Bewerbern. Mit der Entscheidung der Jury ist heute ein weiterer Meilenstein für den Volkspark erreicht. Das Projekt hat großes Potenzial, die Entwicklung der Stadt voranzutreiben und das Leben in Alt-Marl in den nächsten Jahren entscheidend zu prägen“. Auch Baudezernentin Andrea Baudek ist begeistert: „Der Volkspark ist in die Jahre gekommen und soll nun mit dem besten Architektenentwurf klimagerecht entwickelt werden. Ich freue mich sehr auf den Prozess der Erneuerung“.
Baumbestand bleibt erhalten
Zentrales Gestaltungselement des Volksparks sind laut Siegerentwurf die Wegefiguren, die offenen Wasserflächen und der prägende Baumbestand, der erhalten und in die Grünanlage integriert werden soll. Die Promenade an der Ophoffstraße wird großzügig erweitert, das alte Stadion als neue Parkwiese in den Park eingebunden. Ein weiteres Highlight ist eine Außengastronomie am See. Zudem werden neue Rundwege angelegt und es gibt ausreichend Stellplätze für Fahrräder sowie Ladestationen für E-Bikes. Zeitgemäße Spiel- und Sportangebote werden an unterschiedlichen Stellen inselartig im Park verteilt angeordnet. Ein Wasserspiel sorgt an heißen Sommertagen für Abkühlung. Auch das Thema Barrierefreiheit spielt in dem Entwurf eine wichtige Rolle. Dem Schutz und der Bewahrung bestehender Ökosysteme, von Tieren und Pflanzen schon während der Planung und in der baulichen Umsetzung kommt höchste Bedeutung zu.
4,41 Mio. Euro Fördergelder
Für die partizipative Neugestaltung des historischen Volksparks stehen der Stadt Marl 4,41 Millionen Euro aus dem Förderprogramm des Bundes zur Förderung von Investitionen in die Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel in Aussicht. Mit dem Geld soll die Parkanlage nachhaltig umgestaltet und gleichzeitig attraktiver für Bürger und Gäste werden. Die Bauarbeiten sollen 2023 beginnen. Die Marlerinnen und Marler wurden an den Planungen intensiv beteiligt. Die fruchtbare Zusammenarbeit soll in Zukunft weitergeführt werden.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger können die Architektenentwürfe online hier einsehen.