"Beeindruckende kulturelle Vielfalt"
Die Direktorin des Grimme-Instituts, Frauke Gerlach, lobte die "beeindruckende kulturelle Vielfalt" der ausgezeichneten Produktionen, "die der zunehmenden, von der Netzlogik getriebenen Beliebigkeit von Inhalt und Form entgegenwirken kann". Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung und einer veränderten Mediennutzung bekomme das Fernsehen Konkurrenz und komme "nicht umhin, sein Qualitätsprofil weiter zu schärfen", so Gerlach.
Mit Mut und Witz gegen Corona
Wie das Marler Grimme-Institut mitteilt, zeigte sich in den ausgezeichneten Fernsehproduktionen, dass die Pandemie nach dem ersten Schock auch in der Medienlandschaft Energie freigesetzt hatte, um Menschen mit Mut und Witz in dieser Zeit zu begleiten. Sebastian Pufpaff hatte fast täglich in seiner Sendung „Noch nicht Schicht“ den Corona-Wahnsinn kommentiert. In der Serie „Drinnen – Im Internet sind alle gleich“ wurde der Alltag im Lock-Down schnell, pointiert und innovativ nachgezeichnet.
Besondere journalistische Leistung
Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim erhielt den Grimme-Preis für die Besondere Journalistische Leistung. Mit ihrer sachlichen Corona-Berichterstattung habe sie Menschen ganz konkret geholfen und vielen die Angst genommen, sagte Moderator Jo Schück. Neben Nguyen-Kim erhielten auch Komikerin Carolin Kebekus, Autorin Sophie Passmann, Journalistin Isabel Schayani und Schauspielerin Mina-Giselle Rüffer den Grimme-Preis und zeigten einmal mehr, dass im vergangenen Jahr vor allem Preisträgerinnen für starke Fernsehmomente sorgten und sich mit ihren Formaten bei der Jury durchsetzen konnten.
Preisverleihung der Marler Gruppe
Ein emotionaler Höhepunkt war die Vergabe des Publikumspreises der Marler Gruppe an die Filmemacher und -macherinnen Claire Billet, Lucio Mollica, Mayte Carrasco und Marcel Mettelsiefen für den Vierteiler „Afghanistan. Das verwundete Land“.
Besondere Ehrung des Volkshochschul-Verbandes
Als Vorsitzender des Deutschen Volkshochschul-Verbands überreichte MdB Martin Rabanus am Ende der Gala die Besondere Ehrung des Preisstifters: „Der Deutsche Volkshochschul-Verband zeichnet Caren Miosga für ihren herausragenden Fernsehjournalismus aus, der in diesen turbulenten Zeiten so wertvoll und unverzichtbar ist. Als Anchor-Woman der ARD-Tagesthemen klärt sie das Fernsehpublikum versiert und kenntnisreich über Nachrichten und Hintergründe auf und macht komplexes Weltgeschehen begreifbar – gerade auch im kritischen Dialog mit politischen Entscheider*innen und Expert*innen.“
Preisverleihung in der 3sat-Mediathek
Der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV) ist Stifter des Grimme-Preises, weitere Partner sind das Land Nordrhein-Westfalen, das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF), der Westdeutsche Rundfunk (WDR) und 3sat.
Die Preisverleihung ist online in der 3sat-Mediathek verfügbar. Hintergrundinformationen zum 57. Grimme-Preis 2021 gibt es unter www.grimme-preis.de.