Zwei Investorengruppen planen jetzt fürs China-Zentrum

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Die Investoren für das geplante chinesische Außenhandelszentrum haben sich neu formiert. Bürgermeister Werner Arndt liegen Schreiben von zwei Investorengruppen vor, die das Projekt nach eigenen Angaben weiterhin verwirklichen möchten, aber beide bis Ende dieses Jahres keinen Bauantrag vorlegen werden.

Damit verstreicht die Frist, die der Rat der Stadt Marl der ehemaligen Investorengruppe für die Einreichung eines genehmigungsfähigen Bauantrages eingeräumt hatte. Über den neuen Sachstand hat Werner Arndt heute (3.12.) die im Rat der Stadt Marl vertretenden Fraktionen persönlich informiert.

"Unstimmigkeiten"

Wie aus den beiden Schreiben hervorgeht, gab es „Unstimmigkeiten" und „interne Konflikte" unter den Investoren, so dass sich nun zwei neue Investorengruppen gebildet haben: eine Gruppe um Dongjun Zhao, Geschäftsführer der HuanRen Immobilien- und Entwicklungsgesellschaft in Hangzhou und der in Marl bereits gegründeten Projektfirma DS, sowie um Xiang Chu Wang, Generaldirektor der Hongrui Group, eines Mischkonzerns für Automobilzubehör, Elektronik und Lederwaren.

Zusammenarbeit mit der Stadt Marl

Beide Investorengruppen betonen, dass sie unverändert am Bau des Außenhandelszentrum festhalten und die Zusammenarbeit mit der Stadt Marl gern fortsetzen möchten. Beide Gruppen erklären ferner, dass sie aufgrund der veränderten Zusammensetzung der Investoren jeweils eine neue Projektfirma gründen und mit der Stadt Marl einen neuen Kaufvertrag für das Grundstück an der Herzlia-Alle abschließen müssten - was unweigerlich zu einer weiteren Verzögerung des Vorhabens führen würde.

Fristverlängerung bereits eingeräumt

Der Rat der Stadt Marl hatte der ursprünglichen Investorengruppe bereits Fristverlängerungen eingeräumt. Zuletzt hatte die ehemalige Investorengruppe um Dongjun Zhao im September neue Pläne für das Außenhandelszentrum präsentiert und für die Vorlage des Bauantrags vom Rat der Stadt einen Aufschub bis zum 31.12.2010 erhalten. Ein genehmigungsfähiger Bauantrag ist Voraussetzung für den Vollzug des Kaufvertrags über Grundstücks, das sich nach wie vor im Besitz der Stadt Marl befindet.

Beschluss über die weitere Vorgehensweise

Nach den bisherigen Plänen soll in Marl ein repräsentatives Groß- und Außenhandelszentrum mit Ausstellungs- und Büroräumen für über 200 chinesische Unternehmen entstehen, die im Europa-Geschäft tätig sind und von Marl aus den europäischen Markt bedienen wollen.
Bürgermeister Werner Arndt zeigte sich in einer Medieninformation, die zeitgleich zum Gespräch mit den Fraktionen veröffentlicht wurde, überrascht von der neuen Entwicklung und kündigte an, in der nächsten Ratssitzung einen Beschluss über die weitere Vorgehensweise in Hinblick auf das geplante Groß- und Außenhandelszentrum herbeizuführen. Arndt: „Ich hätte Verständnis dafür, wenn der Rat der Stadt einer weiteren Frist zur Einreichung eines Bebauungsplanes nicht zustimmt und die Verwaltung beauftragt, zeitlich parallel zu den neuen Planungen der beiden Investorengruppen alternative Nutzungskonzepte für das Grundstück zu entwickeln und aktiv in die Vermarktung einzusteigen". Um das ca 2,1 ha große Grundstück in verkehrsgünstiger Lage an der Herzlia-Allee könnten sich dann, so Bürgermeister Werner Arndt, „alle interessierten Investoren und Investorengruppen mit ausgereiften Konzepten und konkreten Umsetzungsplänen bewerben". Dieser Vorschlag fand am Freitag auch die Zustimmung der Fraktionsvertreter.

 

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