Zuverlässiger Wegweiser zu Rat und Recht

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Für fast 8.600 Ratsuchende war die Verbraucherzentrale in Marl 2015 der Wegweiser zu Rat und Recht, das geht aus dem Jahresbericht 2015 hervor.Reint Jan Vos, Leiter der Marler Beratungsstelle, und Umweltberaterin Kerstin Ramsauer haben diesen jetzt Bürgermeister Werner Arndt vorgestellt.

Wichtige Anlaufstelle für Verbraucher in Marl

„Die Beratungsstelle Marl der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen war auch im vergangenen Jahr wieder eine wichtige Anlaufstelle für unsere Bürgerinnen und Bürger“, erklärt Werner Arndt. „Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern“. So hatte der Rat der Stadt Marl im Juni mit großer Mehrheit den Vertrag über die Finanzierung der Verbraucherberatung im Marler Stern verlängert.

Verbraucherfreundliches Urteil aus Düsseldorf

Das Thema Energiemarkt und –recht brannte den Bürgerinnen und Bürgern im vergangenen Jahr besonders auf der Seele: Mehr als 20 Prozent der Anfragen drehten sich um dieses Thema. Ein häufiges Verbraucherärgernis bei Energierechnungen hat die Verbraucherzentrale NRW 2015 vor Gericht klären lassen. Vielfach sei beklagt worden, so Reint Jan Vos, dass Energieversorger die Abschläge für Strom nach Belieben berechneten, anstatt sich an dem tatsächlichen Verbrauch zu orientieren. „Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat entschieden, dass der tatsächliche Verbrauch hierfür Maßstab sein muss und sich die Abschlagsforderung hieran zu orientieren hat“, freut sich der Leiter der Marler Beratungsstelle über die verbraucherfreundliche Rechtsprechung. Vos: „Wir haben Ratsuchenden mit auf den Weg gegeben, dass sie ihren Energielieferanten auffordern können, zu hohe Abschläge zu senken, wenn beispielsweise Haushaltsmitglieder ausziehen und sich dadurch der Verbrauch ändert“.

Telekommunikationsanbieter stehen im Fokus

Bei vielen außergerichtlichen Rechtsberatungen und -vertretungen standen einmal mehr Probleme mit Telekommunikationsanbietern im Mittelpunkt: Zumeist ging es um nicht nachvollziehbare Kosten in der Rechnung oder um Schwierigkeiten bei der Kündigung von Verträgen. Oftmals gab es mit den Unternehmen gleich mehrere Probleme. Eine bleibende Belästigung: Ungebetene Werbeanrufer, die Dienstleistungen rund um Telefonie und Internet unterjubeln wollten oder zur Teilnahme an Gewinnspielen drängten.

Gastarif-Wechsel entlastet Haushaltskassen

Mit der Kampagne „Besser heizen – Kosten regeln“ hat die Verbraucherzentrale auch in Marl Wissenswertes zum Energiesparen für jedes Budget mit auf den Weg gegeben. Zudem hat sie aufgezeigt, dass ein Wechsel des Gastarifs viele Haushaltskassen erheblich entlasten kann. „Neben dem Preis sind dabei vor allem kurze Laufzeiten und Kündigungsfristen, die richtige Einschätzung von Preisgarantien und eine besondere Vorsicht bei Bonusversprechen entscheidend“, erläutert Reint Jan Vos die Formel, um mit Sicherheit den günstigsten Gastarif zu finden. Verbraucher, die ihre Verträge lange nicht überprüft haben, könnten 20 bis 30 Prozent der Kosten einsparen. Bei Gasverbräuchen über 15.000 kWh/Jahr lohne sich eine jährliche Prüfung. Bei einem geringeren Verbrauch sollte der Vertrag alle zwei Jahre von den Mitarbeitern der Beratungsstelle gecheckt werden.

Verbraucherzentrale macht Schule

Mit 27 Veranstaltungen rund um die Themen Umwelt, Geld und Smartphone-Nutzung hat die Marler Beratungsstelle im zurückliegenden Jahr 829 Schülerinnen und Schülern das kleine Einmaleins des Verbraucheralltags nahe gebracht. So rückte Umweltberaterin Kerstin Ramsauer unter dem Motto "Einfach mehrfach! Mein Becher. Mein Kaffee. Kein Abfall!" gemeinsam mit Marler Schüler den beliebten „to go“-Verpackungen zu Leibe. In einem Kreativ-Wettbewerb haben 50 Schülerinnen des Gymnasiums im Loekamp die Außenseiten von Mehrweg-Bechern  kreativ gestaltet, eine Jury wählte die besten Becher aus. Kerstin Ramsauer: „130 Einweg-Becher pro Kopf werden statistisch gesehen für Limo, Bier, Kaffee, Tee und Co. genutzt. Die beliebten Verpackungen sind eine der Ursachen, warum die Menge des Verpackungsmülls in Deutschland seit Jahren wächst“. Damit habe der Becher die Plastiktüte als größten Abfallverursacher im Alltag überholt.

Rest(e)los genießen

"Gekonnt gekocht für Feiern ohne Reste" hieß es bei einer Aktion mit dem Zentralen Betriebshof Marl: Mit einer Broschüre mit Lieblingsrezepten von Marlerinnen und Marlern machte die Verbraucherzentrale Appetit auf rest(e)loses Genießen. Ein Portionsplaner half, Zutatenmengen richtig zu bemessen und damit Lebensmittelverschwendung wirkungsvoll zu begegnen.

 

Weitere Infos und der Jahresbericht 2015 unter:


http://www.verbraucherzentrale.nrw/marl-jahresbericht2015

 

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Ziehen positive Bilanz: (v.l.n.r.) Reint Jan Vos, Leiter der Marler Beratungsstelle, Umweltberaterin Kerstin Ramsauer stellten Bürgermeister Werner den Jahresbericht 2015 vor.