„Zu gut für die Tonne“ – Lebensmittel retten in Marl

Vertreterinnen von „Foodsharing“, einer Initiative zur Lebensmittelrettung, trafen sich im September mit Bürgermeister Werner Arndt. Die zwei neuen Botschafterinnen der Marler Ortsgruppe kamen zum Antrittsbesuch ins Stadthaus 1.

Anlass für den Besuch beim Stadtoberhaupt war der Amtsantritt der beiden neuen Botschafterinnen Nadine Hadamik und Heike Schröder. Sie traten die Nachfolge von Maresa Kallmeier an, die die ehrenamtliche Position für viele Jahre inne hatte. „Es freut mich zu sehen, dass dieses wichtige Projekt in Marl auch weiter Bestand hat und der ehrenamtliche Einsatz der Beteiligten nicht abreißt,“ sagte Bürgermeister Werner Arndt. „Ihr ehrenamtliches Engagement macht einen großen Unterschied für unsere städtische Gemeinschaft“. Neben den zwei neuen Botschafterinnen war Birgit Raukamp beim Gespräch dabei. Sie ist Mitgründerin von „Foodsharing“ und unterstützt die Marler Gruppe bei ihrer Arbeit in beratender Funktion.

179.000 Kilogramm Lebensmittel gerettet

Insgesamt landen in Deutschland jährlich 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Unter dem Motto „Zu gut für die Tonne“ retten die „Foodsharing“-Ortsgruppen deutschlandweit noch genießbare Lebensmittel vor der Vernichtung und verteilen diese dann in der Bevölkerung. So werden Umwelt und Ressourcen geschont. In Marl konnten so seit 2016 in circa 7.775 Einsätzen knapp 179.000 Kilogramm Lebensmittel gerettet werden.

„Unsere Mission ist es, gegen die sinnlose Verschwendung von Lebensmitteln anzukämpfen. Wir sind stolz auf unsere Arbeit und freuen uns über jede Unterstützung“, sagte Botschafterin Nadine Hadamik. In der Marler Foodsharing-Gruppe engagieren sich insgesamt 83 sogenannte „Foodsaver“. Sie holen die Ware von kooperierenden Betrieben oder auch Privatpersonen ab und befüllen die „Fairteiler“, an denen sich jeder, ob bedürftig oder nicht, frei bedienen kann. Die sogenannten „Fairteiler“ sind Schränke an öffentlichen Standorten. Ein Standort befindet sich in Hüls an der Martin-Luther-King-Gesamtschule (Georg-Herwegh-Straße 67), der andere an der Rappaportstraße 12, auf dem Gelände des Jugendzentrums Hagenbusch.

Tafel zuerst

Zusätzlich arbeitet die Gruppe mit der örtlichen Tafel zusammen. Dabei gilt allerdings: Die Tafel hat Vorrang. Beispielweise übernimmt die Marler „Foodsharing“-Ortsgruppe die Abholungen der Tafel während der Schließung über Weihnachten und zwischen den Jahren. Ab und zu entstehen auch neue Kooperationen mit Betrieben, in denen täglich kleine Mengen an Lebensmitteln anfallen, bei denen sich eine Abholung durch die Tafel jedoch nicht lohnt.

Was ist „Foodsharing“?

Die Initiative zur Lebensmittelrettung entstand 2012, mittlerweile ist sie eine internationale Bewegung, die über 500.000 Menschen in Deutschland, Österreich, Schweiz und weiteren europäischen Ländern erreicht. Seit 2016 besteht die Ortsgruppe in Marl.

Kontakt

Wer sich bei den „Foodsavern“ engagieren oder Lebensmittel abgeben möchte, kann sich über www.foodsharing.de melden. Informationen gibt es auch über Facebook: www.facebook.de/foodsharingmarl und https://www.facebook.com/groups/FoodsharingMarl/.

Kontakt ist auch per Mail möglich: marl(at)foodsharing.network.

 

 

 

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