Zahl der Einwohner in Marl derzeit leicht rückläufig

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Die Entwicklung der Einwohnerzahl im ersten Halbjahr 2010 ist im Vergleich zum Vorjahr nur leicht rückläufig. Der Bevölkerungsverlust von 111 Einwohnern (-170 deutsche Bürger und +59 Ausländer, -0,13 Prozent) ist die positivste Bilanz seit vielen Jahren.

Marl zählt demnach im ersten Halbjahr dieses Jahres insgesamt 87.821 Einwohner (31.12. 2009: 87.932).

Der Stadtteil Drewer-Nord hat bei dieser Statistik die meisten Rückgänge zu verzeichnen: 91 Einwohner (-1,05 Prozent) zog es aus dem Stadtteil, der in allen drei Bevölkerungssalden (natürlicher Saldo (Differenz Geburten- und Sterbefälle), Außensaldo (Wanderungssaldo) und Binnensaldo (Stadtteilwanderung)) einen negativen Wert auswies. Marl-Hamm zeigte den zweitstärksten Bevölkerungsverlust auf: Hier zog es 76 Einwohner (-0,75 Prozent) aus dem Stadtteil - in der Hauptsache bedingt durch Abwanderungen in andere Marler Stadtteile.

Der Stadtteil Hüls-Süd konnte - wie schon im Vorjahr - einen Zuwachs verbuchen und gewann in der ersten Jahreshälfte 133 Einwohner (+1,09 Prozent). Auch hier spielten die Wanderungen eine große Rolle: Zum einen zogen 83 Einwohner aus anderen Städten in den Süden von Hüls, zum anderen konnte der Stadtteil 71 Einwohner aus anderen Marler Stadtteilen verzeichnen. Eine ähnliche Statistik gibt es für Hüls-Nord: Auch hier gab es einen Bevölkerungszuwachs von 26 Einwohnern (+0,4 Prozent). Grund dafür waren 56 Einwohner, die aus anderen Städten in den Norden Hüls zogen.

Bevölkerungsrückgang

Seit dem 31.12. 2000 verzeichnen alle Marler Stadtteile Bevölkerungsrückgänge. Der größte Verlust betraf die Stadtteile Brassert (-1.004 Einwohner, -8,1 Prozent) und Stadtmitte (-616 Personen, -7,5 Prozent), während die Stadtteile Hüls-Süd (-155 Personen, -1,2 Prozent) und Polsum (-84 Einwohner, -1,7 Prozent) die wenigsten Rückgänge verbuchten.

Diese Einwohnerentwicklung zeigt einmal mehr, dass das gesellschaftliche Leben in Marl schon heute von den Auswirkungen des demografischen Wandels geprägt ist. Das Lebensalter steigt, es gibt mehr Sterbefälle als Geburten, das Altersgefüge verschiebt sich deutlich in Richtung ‚Ältere' und die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund steigt an. Diese Trends werden sich in Zukunft noch verstärken. Die demografische Entwicklung stellt damit insbesondere für die kommunale Sozial-, Bildungs-, Stadtentwicklungs- und Kulturpolitik eine große Herausforderung dar.

"Vielfältige Herausforderungen"

„Der demografische Wandel stellt vielfältige Herausforderungen an uns", erklärt Bürgermeister Werner Arndt. „Wir werden weniger, älter, bunter und ‚alleiner' - das hat erhebliche Folgen für Wohnen, Arbeit, Verkehr, Schule, Kultur und Freizeit". Nach Ansicht des Bürgermeisters bräuchte die Stadt eine geordnete, vorsorgende und nachhaltige Stadtentwicklung, um den Erfordernissen des Demografischen Wandels zu begegnen.

„Die Stadt Marl beschäftigt sich längst intensiv mit dem Thema Demografischer Wandel und hat dazu erst im Jahr 2008 einen Demografiebericht erstellen lassen, der viele interessante und wichtige Kernaussagen enthält", so Bürgermeister Werner Arndt. „Zurzeit lassen wir eine Wohnungsmarktanalyse (Handlungskonzept Wohnen) erstellen. Diese Analyse soll uns unter anderem auch die Ursachen für die vermehrten Abwanderungen anzeigen, um auf dem Wohnungsmarkt zielgruppenorientiert eingreifen zu können. Diese und andere Erkenntnisse werden münden in die Erarbeitung eines ganzheitlichen Stadtentwicklungskonzeptes mit strategischer Orientierung für Marl. Wir wollen attraktiv sein für alle Menschen in unserer Stadt: für Kinder und Familien und für Senioren".

Verluste in allen Kreisstädten

Alle Städte im Kreis Recklinghausen haben im ersten Halbjahr 2010 Einwohner verloren. In Zahlen: 1.801 Einwohner (-0,28 Prozent) hat der Kreis entweder durch Umzüge in andere Stadtteile oder Städte verloren - wobei Marl bei der kreisweiten Statistik noch am besten abschnitt.

Weiterführende Informationen:

<link fileadmin dokumente statistiken statistiken_2010 einwohnerentwicklung_1._halbjahr_2010 einwohnerentwicklung_in_den_marler_stadtteilen_1._halbjahr_2010_insgesamt_deutsche_-_nichtdeutsche_geburten_sterbef-ae-lle_zuz-ue-ge_fortz-ue-ge_umz-ue-ge.pdf _blank>Einwohnerentwicklung in den Marler Stadtteilen 1. Halbjahr 2010 Insgesamt Deutsche - Nichtdeutsche Geburten Sterbefälle Zuzüge Fortzüge Umzüge (PDF, 7,4 MB)

<link fileadmin dokumente statistiken statistiken_2010 einwohnerentwicklung_1._halbjahr_2010 _blank>Einwohnerentwicklung in den kreisangehörigen Städten im 1. Halbjahr 2010 Insgesamt Deutsche Nichtdeutsche (PDF, 1,7 MB)

 

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Die Stadt Marl beschäftigt sich intensiv mit demografischer Entwicklung. Foto: Rolf van Melis