gate.ruhr: "Wichtiger Beitrag zur klimaneutralen Transformation"
Bürgermeister Werner Arndt und Uta Heinrich, Vorsitzende des Wirtschaftsclubs Marl, begrüßten anfangs die Vertreterinnen und Vertreter aus den Unternehmen, Firmen und Betriebsräten. Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur sagte: „Im Ruhrgebiet hat der Wandel Tradition, hier kennt man sich mit Veränderungen aus und gestaltet sie. Das Projekt gate.ruhr in Marl ist dafür ein hervorragendes Beispiel. Ich bin mir sicher: gate.ruhr kann mit seinem zukunftsweisenden energetischen Konzept einen wichtigen Beitrag zur klimaneutralen Transformation der Wirtschaft leisten und mit seiner Strahlkraft die gesamte Emscher-Lippe-Region sichtbarer für Investorinnen und Investoren machen.“
Stadt geht beim Klimaschutz mit gutem Beispiel voran
Werner Arndt betonte in seiner Ansprache, dass man beim Thema Klimaschutz „nur gemeinsam zum Ziel“ komme. Deshalb sei ihm ein ständiger Austausch wichtig. „Die Stadt Marl kann das Klima nicht alleine retten. Aber sie geht mit gutem Beispiel voran. Wir haben in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit schon viel erreicht“, sagte Werner Arndt. Der Bürgermeister stellte einige zentrale Projekte vor, darunter das städtische Klimaschutzkonzept, das Mobilitätskonzept samt Radentscheid und die Umgestaltung des Volkspark zum Klimapark. Doch auf diesen Lorbeeren wolle sich die Stadt nicht ausruhen. „Unsere Erfolge sind kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen“, so Werner Arndt.
Klimaschutz spielt bei gate.ruhr-Planungen entscheidende Rolle
Als wegweisendes Projekt für die Zukunft nannte Marls Bürgermeister insbesondere das geplante Industrie- und Gewerbegebiet gate.ruhr. Hier sollen mehr als 1.000 neue Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen. Ende dieses Jahres wird ein erstes Teilstück der mehr als 42 Hektar großen Nutzfläche baureif hergerichtet sein. Danach kann der Startschuss für die Vermarktung gegeben werden. „Der Klimaschutz spielt bei allen Entscheidungen im Planungsprozess eine entscheidende Rolle“, verdeutlichte Werner Arndt. Auf lange Sicht klimaneutral produzieren will der Chemiepark Marl. „Die neue Wasserstoffpipeline „DoMa“ soll maßgeblich dazu beitragen“, so Arndt. Die Trassenführung erfolgt ganz überwiegend nördlich der Marler Stadtgrenzen. Der Baubeginn soll Anfang 2026 erfolgen.
"Altschuldenproblematik darf nicht weiter aufgeschoben werden"
Der Bürgermeister richtete abschließend auch einen Appell an die stellvertretende NRW-Ministerpräsident Mona Neubaur: „Das Überwinden der Altschuldenproblematik darf nicht weiter aufgeschoben werden, damit wir uns den Themen der Zukunft widmen können. Die Kommunen sind der Motor bei der Umsetzung der Klimaziele.“
Finanzielle Auswirkungen auf Unternehmen berücksichtigen
Die Vorsitzende des Wirtschaftsclubs Marl Uta Heinrich appellierte an die Ministerin Mona Neubaur, bei allen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Energiewende die finanziellen Auswirkungen auf unsere Unternehmen zu berücksichtigen. Die Energiewende müsse zweifellos auch in der Wirtschaft umgesetzt werden. Viele, gerade auch die großen Unternehmen mit vielen Arbeitsplätzen stünden jedoch im internationalen Wettbewerb und seien, um sich in diesem Wettbewerb behaupten zu können, auf bezahlbare, niedrige Energiepreise angewiesen. „Ob es nun die Energiepreise sind oder auch die vom Bundeswirtschaftsminister vorgeschlagenen Regelungen zum Einbau neuer Heizungen ab 2024 – alles muss auch von unseren Unternehmen bezahlt und erwirtschaftet werden. Mit wirtschaftlich geschwächten, überforderten Unternehmen werden wir die Energiewende nicht schaffen.“
Get-together mit kulinarischen Kostproben
Nach dreijähriger Coronapause war der Wirtschaftsempfang der Stadt Marl und des Wirtschaftclubs Marl wieder ein gutes Forum, um den Dialog mit den vor Ort engagagierten Wirtschaftsunternehmen weiter zu vertiefen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten nach den Wortbeiträgen ausreichend Zeit, in ungezwungener Atmosphäre neue Kontakte zu knüpfen und intensive Gespräche zu führen. Im Anschluss gab es ein Get-together mit kulinarischen Kostproben von Wirtschaftsclubmitgliedern aus der Gastronomie. Für die musikalische Untermalung sorgten „Cuvée ohne G“ mit Jana Emmrich am Klavier und Christos Kazaglis am Violoncello.