Bei der groß angelegten Erhebung des Jugendamtes der Stadt Marl werden circa 1.850 Eltern die notwendigen Unterlagen nach den Osterferien per Post erhalten.
Wie wird ihr Kind normalerweise betreut? Soll das Kind bereits im ersten Lebensjahr betreut werden? Bevorzugen Eltern eine Kindertageseinrichtung oder eine Tagesmutter? „Diese und weitere Fragen werden den Eltern jetzt gestellt", so Dr. Barbara Duka, Sozialdezernentin der Stadt Marl, „um neben den grundlegenden Planungsdaten vor allem auch herauszufinden, wie viele Eltern die U3-Betreuung überhaupt in Anspruch nehmen wollen und welcher Betreuungsumfang gewünscht wird". In bundesweiten Erhebungen habe das Deutsche Jugendinstitut (DJI) in der Vergangenheit dazu Daten erhoben und "Quoten" für die einzelnen Bundesländer ausgewiesen. „Auf der Grundlage dieser "Quoten" planen die Länder jetzt ihren U3-Ausbau", so Dr. Duka.
Wichtige Planungsdaten
„Jeder der mit Planung zu tun hat weiß aber", so Volker Mittmann, Leiter des städtischen Jugendamtes, „dass die Sozial- und Bevölkerungsstruktur in den Städten Nordrhein-Westfalens durchaus unterschiedlich ist und sich vermutlich deshalb auch sehr unterschiedliche Bedarfe in der Kinderbetreuung ergeben". Mit dem jetzigen Projekt unter der Federführung des DJI hätten die teilnehmenden Kommunen die Chance, für ihre Stadt Planungsdaten zu erhalten. „Die Eltern, die jetzt an der Befragung teilnehmen, helfen somit eher "zukünftigen" Eltern, ausreichende und passende Angebote zu finden", so Volker Mittmann.
Zum Hintergrund
Ab August 2013 haben alle Eltern von Kindern unter drei Jahren einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für ihr Kind in Kindertageseinrichtungen oder
-pflege. „Die Elternbefragung wird uns dabei helfen, Bedarfe besser einschätzen zu können", erläutert Volker Mittmann. „Die Erhebung soll uns für die nächsten Jahre als wichtige Grundlage für den weiteren Ausbau an Betreuungsangeboten dienen".
Freiwillige Teilnahme
Die Teilnahme an der Befragung ist für Eltern freiwillig und wird unter Beachtung der entsprechenden datenschutzrechtlichen Bestimmungen durchgeführt. Bei Rückfragen zum Fragebogen der Bedarfserhebung, der übrigens auch in türkischer Sprache bereitgestellt werden kann, stehen den Eltern Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendamtes gerne zur Verfügung.
Die Befragung ist Teil des Gemeinschaftsprojektes vom Institut für soziale Arbeit (ISA) und dem Deutschen Jugendinstitut (DJI), die den Bedarf an U3-Betreuungsplätzen in insgesamt 16 Jugendamtsbezirken ermittelt. Aus dem Kreis Recklinghausen nimmt lediglich die Stadt Marl an diesem Projekt teil.