Nach Motiven aus der Comic- und Konsumwelt schuf Lichtenstein Gemälde, die er aus Punkten und Farbflächen zusammensetzte - und wurde damit weltberühmt. In der neuen Ausstellung „Roy Lichtenstein - Kunst als Motiv" im Kölner Museum Ludwig warten noch ganz andere Seiten dieses Künstlers darauf, entdeckt zu werden. Welche das sind, können Kunstinteressierte am Samstag, 11. September 2010, bei der nächsten Kunstringfahrt des Skulpturenmuseum Glaskasten Marl erfahren. Noch sind einige Plätze frei.
Los geht es in Marl-Sinsen um 10 Uhr gen Köln. Um 13 Uhr gibt es dort im Museum Ludwig eine Führung durch die Ausstellung. Gegen 19.30 Uhr wird die Reisegruppe zurück in Marl sein. Im Reisepreis (Kunstringmitglieder 37 €, Nichtmitglieder 40 €) enthalten sind die Bus- und Eintrittskosten sowie die Kosten für die Führung. Anmeldungen sind noch bis zum 3. September unter der Telefonnummer 02365 / 99-2631 möglich.
Zur Ausstellung:
Ein klassischer Künstler der Pop-Art, der mit frühen, aber auch mit ganz neuen Arbeiten Überraschendes zeigt: Nicht seine bekannten Motive aus der Welt der Comics stehen hier im Mittelpunkt, sondern seine ureigensten Interpretationen von Werken bekannter Künstler der Kunstgeschichte. Das Museum Ludwig charakterisiert die Ausstellung mit den Sätzen: „Mit „Roy Lichtenstein - Kunst als Motiv" richtet das Museum Ludwig den Blick auf einen wesentlichen Komplex im Ouevre des Großmeisters der Pop Art. Neben Motiven aus Warenwelt und Comics schöpfte Lichtenstein immer wieder aus dem reichen Fundus kunsthistorischer Bildprogramme. Ästhetische Kanons von Expressionismus und Futurismus bis Bauhaus und Art Deco, Künstlerheroen von Picasso oder Matisse bis Mondrian oder Dali wurden von Lichtenstein analysiert und in seiner eigenen Bildsprache paraphrasiert. Es entstand ein faszinierend hintergründiges, meist ironisches Zusammenspiel aus Wesenszügen der jeweiligen Urbilder und deren Interpretation im für Lichtenstein typischen Formvokabular aus Farbflächen und Rasterpunkten. Die Ausstellung ermöglicht spannende Einblicke und Vergleiche mit Werken der ständigen Sammlung, von Léger und Picasso bis hin zu Kirchner oder Dali. Die Ausstellung wurde in enger Zusammenarbeit mit der Roy Lichtenstein Foundation organisiert und versammelt zahlreiche Leihgaben international namhafter Museen und Privatsammlungen.
Landung in Installation
Unter dem Titel „Man muss den Vorbildern etwas antun" rezensiert die Faz die Präsentation u.a. mit den Worten: „Die Hängung im Museum Ludwig wirkt schon vom zweiten Saal an eigenartig geschlossen: Lichtenstein paraphrasiert unterschiedslos Willem de Kooning, die Goldfische von Matisse, deutschen Expressionismus, Pyramiden und Ornamentfriese - und der Besucher hat das befremdliche Gefühl, in einer Installation gelandet zu sein: als spiele Roy Lichtenstein noch einmal Museum im Museum, mit seinem eigenen Kunstgeschichts-Kanon, den er durch einen farb- und stilvergröbernden Super-Scanner gezogen hat. Eine hermetische Kulisse in hellen Farben entsteht. Der junge Roy Lichtenstein hat mit dem Gemälde im Jahr 1951 zwar noch nicht zu seinem Stil gefunden - aber sonst ist er schon ganz da, mit seinem Bewusstsein für historische Formulierungen und für die Bildwerdung von Mythen. Bald wird er seine Malerei neu formulieren, radikal, komisch, wirkmächtig - aber es sind die Bilder aus den fünfziger Jahren, die in Köln wirken, die zeigen, wie der suversive Geist des jungen Roy Lichtenstein tastend zu Konturen findet." Es scheint also eine Ausstellung zu sein, die nicht nur den Künstler profiliert, sondern darüber hinaus auch einen neuen, anderen Blick auf uns bekannte weitere Kunstwerke und Künstler werfen lässt. Eine Ausstellung besonderer Qualität.
"Fundgeschichten"
In der verbleibenden Zeit lohnt auch ein Besuch der Ausstellung „Fundgeschichten" im Römisch-Germanischen Museum mit der Präsentation neuer archäologischer Funde im Rheinland oder ein Gang durch die romanischen Kirchen in Köln.
www.museenkoeln.de/museum-ludwig