Weihnachtsmärchen: „Der gestiefelte Kater“

Was hat das Original-Kostüm eines chinesischen Drachens aus Peking mit dem Weihnachtsmärchen „Der gestiefelte Kater“ in Marl zu tun? Keine Idee? Ganz einfach: Choreografin Birgit Kraft hat aus ihrem privaten Fundus das gute Stück mitgebracht, damit der böse Zauberer Pestizidius sich in einen Drachen verwandeln kann, bevor er zur Maus wird. Cut – Szenenwechsel.

Kaffeetassen, Kugelschreiben und jede Menge Papier dominieren auf der großen Bühne den Besprechungstisch, eine gefüllte Brötchentüte sorgt für einen Hauch Stillleben. Neun Frauen und Männer diskutieren eifrig miteinander. Wiederholen immer wieder bestimmte Szenen. Betonen mal den Satzanfang, mal heben sie die Stimme, mal werfen sie einen musikalischen Beitrag ein. Die Stimmung ist locker, die illustre Runde bester Laune. Oder anders: Die Proben für das Weihnachtsmärchen haben begonnen.

Theater-Leiter führt auch Regie

In diesem Jahr wird „Der gestiefelte Kater“ gezeigt, ein Schauspiel für Kinder von Nikolaus von Galen nach dem traditionellen Volksmärchen – aber in einer Inszenierung von Cornelius Demming. Der Theater-Leiter führt übrigens auch Regie.

Texte werden gebüffelt

Rund zwei Stunden sitzt er mittlerweile mit seinem Ensemble zusammen. Mit dabei sind neben ihm und Birgit Kraft natürlich die Schauspielerin Pia Wagner (spielt die Stinkehexe und die Prinzessin), die Schauspieler Daniel Tille (Kater), Fridtjof Bundel (Müllersohn Hans), Johannes Fast (Modemacher, König, Zauberer) und auch Bühnenausstatter Harry Behlau, Regie-Assistentin Agnes Otto, Ute Kidess als Technische Leitung und Lena Manteuffel, die für die Projektionen zuständig ist. Es ist also angerichtet.

Ensemble kommt aus ganz Deutschland

Engagiert wurde das Ensemble aus ganz Deutschland. Gewohnt wird während der Proben und danach in Marler Unterkünften, die das Theater eigens angemietet hat. „Das ist aber nicht ungewöhnlich, sondern unser täglich Brot“, sagt Johannes Fast, der einige Tage noch pendeln muss, da er parallel derzeit ein zweites Engagement ausfüllt.

Proben gehen über vier Wochen

Nun warten vier harte Wochen auf das Team, in denen immer wieder geprobt, das Ganze verfeinert, diskutiert wird. In den letzten Tagen warten schließlich die finalen Proben mit Kostüm, Bühnenbild und weiteren Akteuren. Dazu hat Birgit kraft Tänzerinnen der Schule für Bühnentanz aus Recklinghausen mit ins Boot geholt. Eine abwechslungsreiche Zeit ist also garantiert, wenn der erste Vorhang sich öffnet.

Unterhaltung für Jung und Alt 

Am Ende soll dann das klassische Grimm-Märchen rund eine Stunde lang für Unterhaltung sorgen – und das für Groß und Klein. Denn Cornelius Demming hat an einigen Stellen ganz bewusst aktuelle Themen eingebracht. Deswegen lohnt sich das Theaterstück nicht nur für die Kinder, sondern auch für ihre Eltern. Zehn Vorstellungen wird es insgesamt geben. 

Gelingt es, den Zauberer zu überlisten?

Und darum geht es: Wie traurig der jüngste Müllersohn ist. Sein ältester Bruder erbt die alte Mühle; der zweitälteste erbt immerhin noch den Esel. Und was bleibt für den Jüngsten? Einen faulen Kater! Doch der erweist sich als das größte Glück für ihn: Denn der Kater kann sprechen! Und es geht noch weiter: Ganz keck zieht er flotte Stiefel an, streift sich ein Wams über und setzt sich einen schicken Hut auf den Kopf. So modisch gekleidet fängt er die Vögelchen des Königs wieder ein, lässt den Müllersohn frech als feinen Grafen auftreten und nimmt es mit einer schrillen Hexe auf. Dann wollen Kater und Müllersohn noch die verschollene Prinzessin finden. Dazu muss der Kater aber auch noch den scheinbar übermächtigen Zauberer Pestizidius überlisten.

Liebenswerte Figuren, witzige Situationen

Mit liebenswerten Figuren, witzigen Situationen, spannenden Momenten, zauberhaftem Tanz und ein bisschen Musik. Und natürlich einem mutigen und schlauen Kater, der beweist, dass man sehr viel erreichen kann im Leben – wenn man sich nur traut!

Termine: 10. Dezember um 14.30 und 17.30 Uhr, 11. Dezember 11 und 15 Uhr, 12. Dezember 9 und 11 Uhr, 13. Dezember 9 und 11 Uhr, 26. Dezember 11 und 15 Uhr. Karten gibt es im i-Punkt (Tel. 02365/994310) ab 9 Euro.

www.theater-marl.de

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Volle Konzentration bei der Probe mit Regisseur Cornelius Demming (l.). Foto: Stadt Marl

Auch ein Original-Drachenkostüm kommt zum Einsatz. Foto: Stadt Marl