Weichen stellen für den Aufbruch

|   Wirtschaft und Arbeit

Der Wirtschaftsempfang der Stadt Marl stand am Dienstag ganz im Zeichen des Aufbruchs. NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) lobte die Stadt für ihre „vorausschauende Wirtschaftspolitik“ im Strukturwandel und zog eine erste Bilanz über die Modernisierung in der Umbau 21-Region.

Wichtigstes Signal: Auguste Victoria soll die schnellste revitalisierte Bergbaufläche des Ruhrgebiets werden.

Mittelstand bildet Rückgrat

Rund 250 Gäste aus Wirtschaft und Politik kamen am Dienstagabend zum Wirtschaftsempfang im großen Sitzungsaal und im Foyer des Marler Rathauses zusammen. Bürgermeister Werner Arndt betonte in seiner Ansprache, „den Strukturwandel vor allem auch als Chance zu begreifen“. Arndt lobte insbesondere den Mittelstand in Marl, der das „Rückgrat der Stadt bildet“ und dankte den Unternehmen für ihr „soziales Engagement im öffentlichen Leben“.

Projekte für die Zukunft

Als wegweisende Zukunftsprojekte im Strukturwandel nannte Marls Bürgermeister den Interkommunalen Industriepark Dorsten/Marl, der mittlerweile bis auf die letzte Fläche vermarktet wurde, sowie die Revitalisierung des Areals von Auguste Victoria 3/7. Auch die Westerweiterung im Chemiepark sei mit der Ansiedlung der Metro Group „endlich unter Dach und Fach“. Vor allem aber sei das Projekt „gate.ruhr“ von großer Bedeutung für die Bewältigung des Strukturwandels in Marl und der Emscher-Lippe-Region. „Wir brauchen dringend neue Ausbildungs- und Arbeitsplätze“, so Arndt. Deshalb werde die Stadt schon bald einen Förderantrag auf den Weg bringen, um ab 2018 auf den ehemaligen Bergwerksflächen engmaschig planen zu können. Arndt: „Dabei müssen wir alle – Marl, die Region und NRW – an einem Strang ziehen!“

Modernisierung in der Umbau 21-Region

Eine erste Bilanz und einen Ausblick zur Modernisierung in der Umbau 21-Region gab an diesem Abend Garrelt Duin, Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes NRW. In seinem Gastvortrag verdeutlichte Duin, warum der Strukturwandel im Ruhrgebiet tiefgreifender sei als anderswo. Besonders die letzte Grubenfahrt auf AV, die Ansiedlung der Bertelsmann-Tochter Arvato und der Metro seien in Marl wichtige Meilensteine, die die Dynamik des Wandels sichtbar machten. „Marl ist Heimatstadt des Wandels“, sagte Duin. Hier könne man sehen, „was Wandel gestalten kann“.

"gate.ruhr gemeinsam vorantreiben"

In seinem Vortrag unterstrich Garrelt Duin nachdrücklich die Bedeutung der Revitalisierung von AV 3/7 und verglich das Vorhaben mit dem Duisburger Hafen, der vor wenigen Tagen seinen 300. Geburtstag feierte und heute Europas bedeutendste Logistikdrehscheibe ist. „Wir haben den Anspruch“, so der Minister, „dass AV die schnellste revitalisierte Bergbaufläche des Ruhrgebiets wird“. Duin machte keinen Hehl daraus, sich daran in Zukunft messen zu lassen. „Wir müssen den Kompass jetzt richtig stellen, um gate.ruhr gemeinsam vorantreiben“, so Garrelt Duin. Neben dem Zukunftsprojekt sprach der NRW-Wirtschaftsminister auch über die Energiepolitik und die digitale Transformation in der Umbau 21-Region. „Die Stadt Marl ist der richtige Ort für Digitalisierung“, sagte Duin. Schlanke Förderverfahren sollen der Stadt dabei künftig entgegenkommen. „Die Digitalisierung und der Breitbandausbau“, so Duin, „sind eine Riesenchance für unsere Region“.

newPark und B474

Die Schlussworte an diesem Abend sprach Uta Heinrich, Bürgermeister a.D. und Vorsitzende des Wirtschaftsclub Marl, des Kooperationspartners beim diesjährigen Wirtschaftsempfang. Heinrich appellierte an die Landesregierung, weitere Industrieflächen für die Schaffung von Arbeitsplätzen zu fördern. Kein Vorbeikommen gäbe es insbesondere am newPark Datteln und dem damit verbundenen Ausbau der Bundesstraße 474.

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Stellten beim Wirtschaftsempfang die Weichen auf Aufbruch (v.l.): Uta Heinrich, NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin und Bürgermeister Werner Arndt. Foto: Stadt Marl / R. Deinl