Das futuristisch anmutende Fahrzeug startet jeweils mittwochs in der Zeit von 08.32 Uhr bis 12.02 Uhr halbstündlich vom Busbahnhof Marl-Mitte und verbindet als Ringlinie den Marler Knotenpunkt mit dem Markt in Brassert, dem Gewerbegebiet Zechenstraße und dem Rathaus.
„Mit dem umweltfreundlichen Wasserstoffantrieb wird ein neues Kapitel der zukunftsweisenden Mobilität aufgeschlagen", zeigte sich Bürgermeister Werner Arndt bei einer Probefahrt überzeugt von der neuen Antriebstechnik. „Die Brennstoffzellenbusse fahren zu 100 Prozent schadstofffrei und können einen wichtigen Beitrag zu einem besseren Stadtklima leisten", stellte Arndt einen wesentlichen ökologischen Vorzug des Busses dar.
„Den Bus auf Anhieb zu finden, dürfte auch für auswärtige Fahrgäste und alle Interessierten, die sehen möchten, wie's funktioniert, kein Problem darstellen", ist sich Martin Schmidt, Geschäftsführer der Vestischen, sicher. Denn dass die futuristisch anmutenden Brennstoffzellenhybridbusse etwas Besonderes sind, ist ihnen schon von weitem anzumerken. Sie ähneln nur wenig den großen Brüdern der Vestischen, die zurzeit das Straßenbild im nördlichen Ruhrgebiet prägen. Die Prototypen bieten bei einer Länge von 5,3 m und einer Breite von 2,1 m Platz für bis zu 22 Personen. Auch Rollstuhlfahrer können problemlos mitfahren.
Auf kleinstem Raum wurde auf dem Dach der gesamte Brennstoffzellenantrieb untergebracht. Als Speicher für den Wasserstoff werden Druckgasbehälter dienen. Mit einer Tankfüllung von ca. 6 kg Wasserstoff erreichen die Hybridfahrzeuge zur Zeit eine Reichweite von ca. 200 km.
Neben dem primären Brennstoffzellenantrieb verfügen die Brennstoffzellenbusse über eine zusätzliche Batterieeinheit. Im Normalfall liefern die Brennstoffzellen die elektrische Energie für die geräuscharmen Elektromotoren, die den Bus antreiben. Zur Abdeckung von Leistungsspitzen wird die Batterie zusätzlich aktiviert. Das integrierte Energiemanagementsystem steuert dabei, von den Fahrgästen oder dem Fahrer unbemerkt, die Wahl und den Leistungsabruf der jeweiligen Energiequelle. Und selbstverständlich wird die Bremsenergie die Batterie umweltschonend wieder aufladen.
Die neuen Brennstoffzellen-Busse sind Teil des EU-Projektes HyChain-Minitrans. Projektpartner in der Emscher-Lippe-Region sind die Firmen Air Liquide (Marl), Hydrogenics (Gladbeck) und die Vestische Straßenbahnen GmbH (Herten), die Städte Bottrop, Gladbeck, Herten und Marl, der Kreis Recklinghausen sowie die WiN Emscher-Lippe GmbH. Gefördert werden die Busse vom Ministerium für Bauen und Verkehr des Lan-des NRW. Ziel ist es, die Region auch überregional als Wasserstoffkompetenzzentrum zu etablieren.
Der Einsatz des Wasserstoffbusses ist dabei ein wichtiger Beitrag, die Einführung alternativer Kraftstofftechnologie auf Wasserstoffbasis im Rahmen eines Feldversuchs zu unterstützen und die serienreife Entwicklung in der Emscher-Lippe-Region erfolgreich voranzutreiben.