„Mit unserem Engagement wollen wir ein deutliches Zeichen dafür setzen, dass noch mehr Menschen in unserer Stadt sich für eine gerechtere Welt ohne Ausbeutung von Kindern einsetzen und vermehrt Waren aus fairem Handel kaufen", sagte Bürgermeister Werner Arndt anlässlich der feierlichen Vertragsunterzeichnung in Dortmund, an der auch die Ratsmitglieder Jens Vogel als Vorsitzender des Stadtplanungsausschusses, Robert Heinze als Vorsitzender des Betriebsauschusses Zentraler Betriebshof und Johannes Westermann als Vertreter des Marler Weltladens teilnehmen.
Werner Arndt verwies darauf, dass der Rat der Stadt Marl den Beitritt zur Magna Charta bereits im März beschlossen und die Verwaltung umgehend eine neue Dienstanweisung auf den Weg gebracht habe. Danach dürfen nur noch Produkte eingekauft werden, die nicht in ausbeuterischer Kinderarbeit erstellt wurden - ob Kaffee, Blumen, Bleistifte oder Textilien. Anbieter müssen zum Beispiel mit einer unabhängigen Zertifizierung nachweisen, dass ihre Waren „ohne den Einsatz schlimmster Formen der Kinderarbeit hergestellt oder vertrieben worden sind".
Unzumutbare Bedingungen
Weltweit müssen noch immer 126 Millionen Fünf- bis 17-Jährige unter unzumutbaren Bedingungen arbeiten, zum Beispiel in Bergwerken, Textilfabriken und vor allem in Landwirtschaft. Mit der Unterzeichnung der Magna Charta streben die Städte und Gemeinden des Ruhrgebiets ein Ende der ausbeuterischen Kinderarbeit und die Stärkung des Fairen Handels an, die als echte Alternative zur Kinderarbeit betrachtet wird. Die Initiatoren der Magna Charta - das Netzwerk Faire Kulturhauptstadt Ruhr 2010 - sieht in dem Zusammenschluss der 53 Städten und Gemeinde des Ruhrgebiets zur Europäischen Kulturhauptstadt als Chance, die globale Verantwortung von Kommunen in Europa zu verdeutlichen. Das Netzwerk hofft, dass auch die übrigen Kommunen dem Bündnis noch beitreten und im Rahmen der Kampagne "Faire Kulturhauptstadt" für Produkte aus fairem Handel werben werden.