Apotheker mit Leidenschaft
„Ich bin begeistert von der Energie, die jedes einzelne Unternehmen in seine Arbeit steckt. Für unsere Bürgerinnen und Bürger sind sie alle eine große Bereicherung“, sagte Bürgermeister Werner Arndt. Der früher vom Bergbau geprägte Stadtteil Brassert vereint heute auf der Brassertstraße zahlreiche Lokale zu einer Einkaufsstraße. Der Name Brassert stammt übrigens vom preußischen Jurist und Berghauptmann Hermann Brassert. Nach ihm wurde zuerst die Zeche benannt und später dann der gesamte Stadtteil. Auch die Hermann Brassert Apotheke wurde bei der Gründung im Jahr 1982 nach ihm benannt. Sie liegt mitten im Herzen des Ortsteils und war Startpunkt des Rundgangs beim Sommerbesuch.
Seit August 2019 wird die Hermann Brassert Apotheke vom heutigen Inhaber Niklas Herkenhoff mit viel Leidenschaft geführt. Der frisch gebackene Familienvater von zwei Kindern bekam erst in der vergangenen Woche Familienzuwachs. Rund 20 Mitarbeitende, darunter fünf Apothekerinnen sowie mehrere pharmazeutisch-technische Assistenten (PTAs) ergänzen sein Team. Neben Nahrungsergänzungsmitteln, Pflege- und Kosmetikprodukten sowie rezeptfreien und verschreibungspflichtigen Medikamenten hat die Apotheke auch eine eigene Produktreihe im Sortiment. „Für mich haben Beratung und Service oberste Priorität“, betonte Niklas Herkenhoff.
Seit drei Jahren ist er stolzer Besitzer eines elektronischen Kommissionierers. In diesem automatisierten Lagerungssystem befinden sich etwa 20.000 Medikamente. Mit einem Greifarm können Medikamente aus dem Lager transportiert werden, wenn sie an der Kasse angefordert werden. „Über eine Rutsche kommt das Medikament dann direkt am Verkaufstresen an“, erklärte Herkenhoff. Mitarbeitende können sich somit vollständig auf die Kundschaft konzentrieren und müssen nicht mehr ins Lager verschwinden: Herkenhoff: „Die Arbeit in der Apotheke erfordert eine sorgfältige Planung und Organisation, um sowohl eine optimale Gesundheitsversorgung als auch einen effizienten Betrieb für die Kunden zu gewährleisten.“
Die passende Brille für jede Nase
Vom Medikament zur Brille: Bereits im Jahr 1975 wurde das Unternehmen Brillen Pleiss gegründet. Werner Ronzeck übernahm das Geschäft in Marl Anfang der 1980er-Jahre. 1985 wurde das Lokal in Marl umbenannt. So wurde aus Brillen Pleiss Optik Pleiss. Ab 2018 übernahm Sohn Daniel Ronzeck den Optikbetrieb. Von Brillen, über Kontaktlinsen bis hin zu Sonnenbrillen – der Optikladen bietet eine breite Auswahl. Besondern die Anpassung von Kontaktlinsen für jeden Typen und die Anfertigung von Gleitsichtbrillen zählen zu den Kernkompetenzen von Optikermeister Daniel Ronzeck. Trotz wachsender Konkurrenz blickt Daniel Ronzeck zuversichtlich in die Zukunft. „Eine fundierte Beratung, das persönliche Gespräch vor Ort und moderne Diagnostik sind enorm wichtig, um voll und ganz auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen zu können“, sagte Ronzeck. In gemütlicher, familiärer Atmosphäre arbeitet er gemeinsam mit dem langjährigen Mitarbeiter Ulrich Riegermann und seiner Mutter Monika Ronzeck zusammen.
Viele Kunden bleiben dem Laden oft ein Leben lang erhalten. So ist es keine Seltenheit, dass mehrere Generationen einer Familie dem Unternehmen vertrauen. Ein großes Plus ist auch die eigene Werkstatt, in vielen Optikerbetrieben eine Seltenheit. Bei Optik Pleiss hingegen werden die Gläser noch selbst angepasst. „Ich könnte stundenlang feilen und schleifen“, sagte Ronzeck schmunzelnd. „Das ist natürlich nicht möglich, ansonsten hätte ich nicht mehr ausreichend Zeit für meine Kundschaft.“ Diese ist ihm sehr wichtig. Wenn jemand eine neue Brille möchte, geht er in Gesprächen genau auf die Wünsche der Kundschaft und die individuellen Gesichtsformen ein. „Am Ende soll jeder seine passende Brille auf der Nase haben“, so Ronzeck.
Nähen, ändern, anpassen
Der nächste Besuch fand im Laden Marinette Brautmoden statt. Seit November 2023 macht die Marlerin Kathy Sobolewski angehende Bräute mit einem passenden Kleid glücklich. In Marl lebt sie gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Tochter, die auch beim Sommerbesuch anwesend war. In Mamas Fußstapfen möchte die junge Frau aber nicht treten, denn sie weiß schon ganz genau, dass sie einmal Zahntechnikerin werden möchte. Im Geschäft selbst ist Sobolewsky alleine tätig. Ihre Kleider kauft sie ein und passt sie je nach Kundenwunsch an.
Am Marler Standort schätzt Sobolewsky vor allem die herzlichen Menschen. Aktuell verkauft Sobolewsky auch viele Abendkleider – Accessoires und Brautschuhe werden ebenfalls angeboten. Sie kann auf viele schöne Momente zurückblicken. Ein besonderes Highlight war eine 71-jährige Braut, die zum ersten Mal in einem kurzen weißen Kleid heiratete. Sobolewsky: „Ich möchte jeder Braut das passende Kleid anbieten.“
Versand und Druck aus einer Hand
Zum Abschluss des Rundgangs ging es zu Mail Boxes Etc. Im Januar eröffnete Inhaberin Sabrina Mann ihr Geschäft. Gemeinsam mit ihrem Team um Daniel Martinez und Sarah Recktenwald kümmert sie sich um Versand und Druck. Auch größere Gegenstände wie Fahrräder können direkt von Zuhause abgeholt und fachgerecht verpackt werden. Die Firma ist ebenso in der Lage, zerbrechliches oder wertvolles Material, wie beispielsweise ein Gemälde, sicher zu verpacken und dann zu versenden.
Mit insgesamt 160 Filialen in Deutschland ist die Mail Boxes Etc. besonders im B2B-Bereich (Business-to-Business) als Dienstleister tätig. In Marl ist ebenfalls alles vorhanden, um Visitenkarten, Flyer oder Briefpapier zu drucken. Mit ihrer Filiale hat sich Sabrina Mann den Wunsch nach Selbstständigkeit erfüllt. Zuvor war sie 21 Jahre lang Geschäftsführerin bei einem großen Elektronikhandel. Mit 40 Jahren wagte sie dann den Neunanfang und ist nach wie vor glücklich über diesen Schritt. „Ich freue mich jeden Tag, wenn ich die Ladentür aufschließe.“ Sie blickt positiv in die Zukunft und sieht die Logistikbranche als zukunftsträchtigen Markt. Gemeinsam will sie mit ihren Kunden wachsen.