Verstärkung für das Standesamt Marl

Jana Karbowski ist 32 Jahre alt und seit Juni neue Sachgebietsleitung des Standesamts im Amt für Bürgerdienste bei der Stadt Marl. Sie ist aber nicht das einzige neue Gesicht. Vier neue Traustandesbeamte haben in den vergangenen Wochen ihren Dienst angetreten. Sie werden das bisherige Team unterstützen. Dadurch können Brautpaaren mehr Hochzeitstermine angeboten werden. Bei einem Zusammentreffen im Trauzimmer stellen sie sich vor.

Auch Bürgermeister Werner Arndt hat sich vor Jahren zum Traustandesbeamten schulen lassen: „Andere Menschen am schönsten Tag ihres Lebens begleiten zu dürfen ist etwas wunderbares.“ Er heißt die neuen Teammitglieder im Stadthaus 2 herzlich willkommen.

Das Trauzimmer ist für Überraschungen gut

Von außen scheint das Trauzimmer im Riegelhaus dabei eher unscheinbar, „sobald die Brautpaare das Zimmer aber betreten, leuchten die Augen“, stellt Jana Karbowski zufrieden fest. Sie hat ihr duales Studium zum Bachelor of Laws von 2014 bis 2017 bei der Stadt Marl absolviert, ist danach direkt zum Standesamt gekommen und diesem auch treu geblieben. „Dabei ist die Trauung nur die Kür unserer Arbeit. Wir begleiten die Menschen ihr ganzes Leben lang von der Geburt an bis zu ihrem Lebensende.“

Eine schöne Abwechslung

Benjamin Mikolajewski arbeitet normalerweise in der Bezirksstelle Marl des Jobcenters Recklinghausen. „Die Arbeit als Traustandesbeamter ist ein toller positiver Ausgleich“, so der Leistungssachbearbeiter. Dem kann sich seine Kollegin Elif Türdüoglu nur anschließen: „Genau deswegen haben wir uns für dieses kleine Ehrenamt entschieden. Die Menschen sind glücklich, wenn sie zu uns kommen.“

Carola Fidelak ist eigentlich Sachgebietsleitung im Sozialen Dienst. Ihr ist eine ihrer ersten Trauungen besonders in Erinnerung geblieben: „Ein Mitarbeiter der Feuerwehr hat geheiratet und alle Kollegen waren vor Ort. Es wurde Spalier gestanden und das Brautpaar musste hoch auf den Leiterwagen.“ Eine andere beeindruckende Trauung durfte Ralf Schummek, Sachbearbeiter im Ausländerwesen der Stadt Marl, durchführen. „Eine Hochzeit komplett im Rock’n’Roll-Look. Oldtimer, Petticoat, Pomade – passend dazu habe ich extra meine alten Hosenträger wieder rausgekramt“, gibt er schmunzelnd zu.

Traustandesbeamte haben sich bewährt

Zu Traustandesbeamten können sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung in einer kurzen Schulung ausbilden lassen. Bereits im Jahr 2019 traten die ersten von ihnen ihren Dienst an. Mit den vier neu Geschulten sind nun insgesamt acht von ihnen aktiv im Einsatz. Für die ehrenamtliche Tätigkeit, die ausschließlich freitags nachmittags und samstags stattfindet, erhalten sie eine bescheidene Aufwandsentschädigung. Um den Brautleuten eine unvergessliche Zeremonie zu bereiten, wird im Vorfeld ein Traugespräch geführt in dem die Traustandesbeamten das Brautpaar näher kennenlernen. Darauf aufbauend wird eine möglichst persönliche Traurede geschrieben.

Viel Arbeit hinter den Kulissen

Die hauptamtlichen Standesbeamten sind im Gegensatz dazu für weitere Themenfelder zuständig. Neben der eigentlichen Eheschließung obliegen ihnen die Verwaltung und Anmeldung, sowie die Prüfung der Ehefähigkeit und die eventuelle Namensänderung. Auch die Beurkundung von Geburten und Sterbefällen liegt in ihrer Zuständigkeit.

Besondere Hochzeitslocations 

Insgesamt bietet die Stadt Marl momentan sieben besondere Orte, an denen sich Braut-Paare das Ja-Wort geben können. Darunter das Trauzimmer im Riegelhaus, der Erzschacht in Drewer, die Loemühle in Hüls, die Museumsscheune in Alt-Marl, der Reitstall Döring in Hamm, die Eventlocation Sickingmühle und das Kulturzentrum Erlöserkirche.

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Bürgermeister Werner Arndt (3.v.r.) heißt die neue Sachgebietsleitung im Standesamt Jana Kabrowski (3.v.l.), sowie die neuen Traustandesbeamten Ralf Schummek, Elif Türdüoglu, Benjamin Mikolajewski und Carola Fidelak (v.l.n.r.) im Team willkommen.

Das Trauzimmer im Riegelhaus. Fotos: Stadt Marl