Trotz Inflation: Gebühren steigen in 2022 moderat

Die Gebühren für die Straßenreinigung und die Entwässerung steigen im kommenden Jahr moderat an, bleiben aber weit unter der aktuellen Inflation. Für die Abfallentsorgung ist keine Erhöhung vorgesehen. Die neuen Gebühren hat der Haupt- und Finanzausschuss gestern (14.12.) einstimmig beschlossen.

"Viel Leistung für ihr Geld"

Alles wird teurer, die Inflationsrate liegt aktuell mit 5,2 Prozent so hoch wie seit fast 30 Jahren nicht mehr. Da wird es die Bürgerinnen und Bürger in Marl freuen, dass zumindest die Beiträge für die städtischen Gebührenhaushalte Entwässerung, Straßenreinigung und Abfall im Jahr 2022 moderat ansteigen bzw. konstant bleiben. Wie der Zentrale Betriebshof der Stadt Marl (ZBH) vorrechnet, steigt die Belastung für die Bewohnerinnen und Bewohner eines vierköpfigen Einfamilienhauses im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 1,42 Prozent, für ein von 16 Menschen bewohntes Mehrfamilienhaus nur um 1,18 Prozent. „Die Menschen in Marl bekommen viel Leistung für ihr Geld“, ist ZBH-Leiter Michael Lauche überzeugt.

Abfallgebühren bleiben stabil

Grundlagen für die Gebührenberechnung sind das Ergebnis der Kostenrechnung 2020, die Gebührenbedarfsberechnung 2021 und die zu erwartenden Kostenentwicklungen in 2020. Demnach bleiben in 2022 die Gebühren beim Abfall gegenüber diesem Jahr stabil. Laut ZBH zahlt die vierköpfige Familie eines Einfamilienhauses für die Leerung der 80-Liter-Tonne auch künftig 138 Euro im Jahr. Bei den Straßenreinigungsgebühren werden pro Meter Straßenfront des Grundstücks demnächst 4,05 Euro im Jahr fällig, aktuell sind es noch 3,94 Euro. Bei den Entwässerungsgebühren kostet jeder Kubikmeter Schmutzwasser im neuen Jahr 2,40 Euro – in 2021 2,36 Euro. Auch die Ableitung des Regenwassers wird nur geringfügig teurer: 1,18 Euro pro Kubikmeter statt 1,16 Euro.

Belastung hängt von individuellen Verhältnissen ab

Wie hoch die Belastung insgesamt liegt, ist natürlich von den individuellen Verhältnissen abhängig. Ein Beispiel: Wohnt eine vierköpfige Familie in einem Einfamilienhaus mit 140 Quadratmetern, 140 Kubikmetern jährlichem Wasserverbrauch, einem 80-Liter-Restmüllgefäß und einer Zehn-Meter-Grundstücksfront zur Straße, so zahlt diese Familie im kommenden Jahr insgesamt 679,70 Euro. Aktuell sind es 670,20 Euro.

"Sperrmüll wird kostenfrei abgeholt"

ZBH-Chef Michael Lauche sieht seinen Betriebshof bei der Entwicklung der Gebühren gut aufgestellt. „Bei den Leerungen ist auch die Biotonne inklusive, in vielen Städten kostet das extra. Auch der Sperrmüll wird kostenfrei abgeholt – und das beliebig oft im Jahr. Und im Herbst stellen wir hunderte Laubcontainer auf, die gratis geleert werden. Auch den Weihnachtsbaum stellen Marler Bürger einfach neben die Hausmülltonne und müssen ihn nicht erst zum Sammelplatz fahren“.

Das letzte Wort über die Gebühren für die Abfallentsorgung, die Straßenreinigung und die Entwässerung hat der Stadtrat am Donnerstag (16.12.) in seiner letzten Sitzung des Jahres.

Beschlüsse online abrufbar

Die Beschlussvorlagen zu den Gebühren samt dazugehöriger Anlagen finden Interessierte im Rats- und Informationssystem der Stadt Marl online unter https://marl.more-rubin1.de/ (Menüpunkt „Kalender“ – 9. Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses – TOP 5-11).

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Straßenreinigung und Winterdienst sind kein Selbstzweck, sondern Dienst an den Bürgerinnen und Bürgern. Diese Dienstleistungen können nicht zum Nulltarif erbracht werden. Foto: Stadt Marl / ZBH