Prof. Roland Tönne, der - wie erst jetzt bekannt wurde - bereits am Sonntag im Alter von 80 Jahren verstarb, dürfte vielen Marlerinnen und Marlern als Leiter der begehrten Kunst-Kurse in der insel-Volkshochschule in bester Erinnerung sein. Er war außerdem Gründer des Ma(r)lkasten und hatte wesentlichen Anteil daran, dass der Zusammenschluss der Laienkünstler 1982 sein heutiges Domizil in der ehemaligen Markenkontrolle der Zeche Brassert beziehen konnte.
Prof. Tonne unterstützte in den 70er Jahren den in der Öffentlichkeit umstrittenen Ankauf einer Stahlskulptur von Richard Serra und setzte in der öffentlichen Diskussion wichtige Akzente für das Verständnis moderner Kunst. Als Gründer und langjähriger Vorsitzender des Vereins „Kunst + Gesellschaft" hatte er maßgeblichen Anteil daran, dass der Verein die museale Arbeit und Sammlung des Skulpturenmuseums Glaskasten mit dem Ankauf wichtiger zeitgenössischer Werke unterstützte, darunter die Skulptur „Akrobaten, Tor zum Markt" von Rolf Glasmeyer auf dem Marktplatz in Hüls.
Auch als Lehrender an der Kunstgewerbe-Schule in Dortmund sowie als Künstler hatte sich Prof. Dr. Roland Tönne einen Namen gemacht. Einige seiner künstlerisch hochwertigen Zeichnungen gehören zum Bestand des Skulpturenmuseums Glaskasten, wie etwa eine Zeichnung vom Rathaus-See mit der „Marlsku", einer Skulptur aus Stahlbeton des Künstlers Werner Graeff.
„Die Stadt Marl und die vielen Kunstfreunde in unserer Stadt werden Prof. Roland Tönne ein bleibendes Andenken bewahren", versichert Werner Arndt in seiner Würdigung.