Tragfähige Brücken in die Zukunft

|   Gesundheit und Soziales

Den eigenen Berufsweg zu finden ist für viele Jugendliche nicht einfach. Wenn dann noch prekäre Lebenslagen, familiäre Probleme oder ein fehlender Schulabschluss hinzu kommen, kann der Übergang von der Schule in den Beruf zu einem kaum lösbaren Problem werden. Hier setzen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Marler Kompetenzagentur seit 2006 mit ihrer Arbeit an.

Sie lotsen junge Menschen durch das Netzwerk der Hilfen zum beruflichen Einstieg. In einem Pressegespräch haben Bürgermeister Werner Arndt, Jugenddezernentin Dr. Barbara Duka und Jugendamtsleiter Volker Mittmann heute (14.1.) gemeinsam mit Hans Straub von der Marler Kompetenzagentur, Geschäftsbereichsleiter Hergen Bruns von der AWO sowie Ralf Paetz (Bezirksstellenleiter der Vestischen Arbeit) und dem zuständigen Abteilungsleiter Arno Frevel die Arbeit der Marler Kompetenzagentur vorgestellt und einen Blick auf die Erfolge der vergangenen Jahre geworfen.

Erfolgreiche Betreuung

Seit Gründung der Kompetenzagentur in Marl vor vier Jahren konnten ca. 250 Jugendliche erfolgreich betreut werden: Sie haben einen Weg in Ausbildung oder Beruf und vor allem auch wieder Vertrauen zu sich selbst gefunden. „Die Kompetenzagentur leistet damit einen wichtigen und unverzichtbaren Beitrag zur Förderung der beruflichen und gesellschaftlichen Situation und Integration von benachteiligten Jugendlichen in Marl", betonte Bürgermeister Arndt. Vor allem angesichts der hohen Arbeitslosenzahlen und der Wirtschaftskrise, deren Auswirkungen die Kommunen mittlerweile immer deutlicher zu spüren bekämen, sei es wichtig, jungen Menschen Zukunftsperspektiven zu eröffnen.

Unterstützung für Jugendliche

Die in der Kompetenzagentur tätigen Sozialpädagogen (so genannte „Case Manager") wenden sich gezielt an Jugendliche, die am Einstieg in Ausbildung und Arbeitsleben gescheitert sind, Unterstüt-zungsmaßnahmen nicht kennen oder wieder abbrechen, weil sie keinen Halt im gesellschaftlichen System finden oder diesem nicht vertrauen. „Wir kümmern uns um die Jugendlichen, die ansonsten durch alle Raster des Sozialsystems fallen und vielleicht ,vergessen' würden", erklärte Hans Straub, Projektleiter der Kompetenzagentur.

Kooperation- und Netzwerkpartner

Kontakt zu den Jugendlichen bekommen die Case bzw. Fall-Manager durch die Vielzahl an Koopera-tions- und Netzwerkpartnern (u.a. das städtische Jugendamt, die Vestische Arbeit, Beratungsstellen und Jugendeinrichtungen, Stadtteilbüros etc.) in Marl. Aufgabe des Case Management ist es, den Jugendlichen neue Perspektiven auf eine soziale und berufliche Teilhabe aufzuzeigen. Die Kompe-tenzagentur setzt dabei vor allem auf Motivation und Stärkung der Jugendlichen und gibt ihnen Zeit, wieder Vertrauen in sich selbst, aber auch in die angebotenen Hilfen und Angebote zu gewinnen. Die Jugendlichen sollen nicht möglichst kurzfristig in eine Maßnahme vermittelt werden, die dann mögli-cherweise ebenso schnell wieder abgebrochen wird, weil der Alltag und die Probleme noch immer nicht geordnet sind. Ziel ist es vielmehr, den Jugendlichen ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten aufzu-zeigen, sie auf ihrem Weg zu begleiten und sie anschließend langfristig zu vermitteln.

Tragfähiges Netzwerk

Die Kompetenzagentur kann sich dabei auf verbindliche Kooperationsvereinbarungen mit der Vestischen Arbeit, dem Jugendamt der Stadt Marl und auf das starke tragfähige Netzwerk vieler wichtiger Akteure in Marl verlassen. Die Partner vor Ort engagieren sich regelmäßig in einem Steuerungskreis mit der Kompetenzagentur, um die vielen Angebote im System der Fördermaßnahmen für Jugendlichen umfassend nutzbar zu machen, Angebotslücken im Netzwerk aufzuspüren und sich um die Einrichtung passgenauer Fördermaßnahmen zu kümmern.

Stadt fördert Kompetenzagentur

Die Marler Kompetenzagentur wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie in Marl von der Vestischen Arbeit finanziert. Auch die Stadt Marl fördert seit vielen Jahren im Rahmen ihrer Jugendhilfeleistungen den Bereich der Jugendsozialarbeit / Jugendberufshilfe. Träger der Marler Kopetenzagentur in Marl ist der Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen der Arbeiterwohlfahrt (AWO), Fachstelle Jugendsozialarbeit, Wiesenstrasse 55 in 45770 Marl.

Kontakt

Bei Interesse stehen Hans Straub und Tina Nitz (Tel.: 02365 / 92 45 8-20/22, 0176 / 19 00 3320, E-Mail: h.straub(at)awo-msl-re.de bzw. t.nitz(at)awo-msl-re.de) gern zur Verfügung.

Weiterführende Informationen zur Marler Kompetenzagentur unter www.kompetenzagentur-marl.de

 

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Stellten die Arbeit der Marler Kompetenzagentur vor: Dr. Barbara Duka, Volker Mittmann, Arno Frevel, Ralf Paetz, Werner Arndt, Tina Nitz (Case Manager der Kompetenzagentur), Hans Straub und Hergen Bruns.