„Spätestens nach dem Anschlag auf eine Synagoge in Halle erfährt das Stück eine gespenstische Aktualität“, sagt Theaterleiter Cornelius Demming. Max Frisch führt den Antisemitismus in einem Stück ohne Juden vor und entwirft mit „Andorra“ eine Parabel über die Mechanismen und gesellschaftlichen Auswirkungen von Vorurteilen und Meinungsmache gegen das Anderssein.
Zum Inhalt
„In Andorra lebte ein junger Mann, den man für einen Juden hielt“, so beginnt Max Frisch seine Parabel über Vorurteile, welche die Wirklichkeit erst schaffen, die sie angeblich beschreiben. Ein Lehrer gibt seinen unehelichen Sohn, den Tischlerlehrling Andri, als „gerettetes Judenkind“ aus – und eine ganze Stadt erkennt in ihm „Jüdisches“, wie die „jüdische Intelligenz“ und die „Heimatlosigkeit“ – bis auf Barblin, die ihn liebt. Die Macht der Vorurteile zwingt Andri, die „jüdischen Verhaltensweisen“ anzunehmen. Sein Jude-Sein sieht er bestätigt, als ihm die Heirat mit Barblin verwehrt wird. Und schließlich geschieht ein Mord.
Karten
Karten für „Andorra“ am Mittwoch, den 19. Februar, um 19:30 Uhr sind im Stadtinformationsbüro i-Punkt im Einkaufszentrum Marler Stern erhältlich (montags bis freitags von 9.30 bis 18 Uhr, Telefon: 0 23 65/ 99 43 10).