Stadtwerke Marl sind für die Zukunft gut aufgestellt

Die Energiewende ist den Stadtwerken Marl sehr wichtig. Dafür schafft das Unternehmen seit seiner Gründung vor drei Jahren schrittweise die technischen Voraussetzungen. „Wir sind gut aufgestellt und arbeiten an verschiedenen strategischen Projekten“, erklärt Geschäftsführer Dr. Manfred Gehrke. Bislang hat das Unternehmen rund 10 Mio. Euro in den Netzausbau und die Digitalisierung investiert.

20.000 Strom- und 13.000 Gasanschlüsse

Marl ist auf einem guten Weg in die klimaneutrale Energieversorgung. „Unsere Netze werden Zug um Zug zeitgemäß aufgestellt“, betont Dr. Gehrke. Zum Portfolio des Unternehmens gehören bereits 20.000 Strom- und 13.000 Gasanschlüsse sowie rund 1.600 Kilometer Netzinfrastruktur im Stadtgebiet. Mit circa 60 neuen digitalen Ortsnetzstationen soll das Stromnetz zudem in den kommenden Jahren smarter gestaltet werden. Der Zuwachs an Photovoltaik-Anlagen geht deutlich weiter, auch gibt es mehr Ladeeinrichtungen. Die Zahlen sprechen für sich: 2.357 Solaranlagen sind es heute auf den Marler Dächern, vor zwei Jahren waren es noch 1.404. „Tendenz steigend“, sagt Dr. Gehrke. Auch bei den Ladeboxen und Ladesäulen geht es aufwärts: Anfang 2020 waren es noch 431 Ladeboxen und 36 Ladesäulen, heute sind es schon über 800 bzw. 90. Ein Trend ist auch bei den Wärmepumpen zu erkennen: Die Zahl der Anlagen stieg von 364 in 2019 auf bislang 552 in 2024.

"Planung mit Weitblick"

„Der Netzausbau und die Digitalisierung sind die Erfolgsfaktoren der Energiewende“, erklärt Gerd Mittich, neben Dr. Gehrke zweiter Geschäftsführer bei der Netzgesellschaft Marl. „Wir müssen beides in Zukunft noch intelligenter steuern.“ Ein Beispiel: Häufig werden insbesondere Photovoltaik-Balkonanlagen angeschlossen, ohne den zuständigen Netzbetreiber zu informieren. Da eine flächendeckende Einführung von intelligenten Messsystemen noch nicht erfolgt ist, besteht hier eine große Intransparenz. „Nur bei möglichst genauer Kenntnis der angeschlossenen Verbraucher, lassen sich die Netze bedarfsorientiert ausbauen“, appelliert Mittich an die Konsumenten. Besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten mit zuletzt steigender Inflation und ungewissen Entwicklungen erfordere die Energiewende „eine Planung mit Weitblick“.

"Beim Netzausbau noch mehr Tempo machen"

Deshalb ist der strukturierte und vorausschauende Netzausbau vor Ort für die Stadtwerke Marl von zentraler Bedeutung. Fest steht: „Kabelarbeiten bedeuten in den meisten Fällen auch Tiefbau“, erklärt Gerd Mittich. Bereits 2023 wurde das Netz um rund 150 neue Strom- und Gasanschlüsse erweitert, in diesem Jahr kommen nochmals circa 160 Anschlüsse hinzu, die neu erstellt oder erweitert werden müssen. „Wir wollen beim Netzausbau noch mehr Tempo machen“, sagt Dr. Manfred Gehrke. „Dabei stimmen wir uns mit den Planern der Stadtverwaltung gezielt ab.“ Denn dort, wo künftig Straßen in Marl saniert oder erneuert werden, muss der Netzausbau klug berücksichtigt werden. Dr. Gehrke: „Der Klimaschutz stellt uns vor große Herausforderungen. Deshalb werden wir auch in Zukunft die technischen Voraussetzungen schaffen, um die Energiewende erfolgreich zu meistern. Dieser Aufgabe widmen wir uns mit großem Engagement.“

Gründung war "eine kluge Entscheidung"

Die Stadtwerke Marl GmbH ist eine hundertprozentige Tochter der Stadt Marl. Gemeinsam mit dem Netzbetreiber Westnetz haben die Stadtwerke im Januar 2021 eine Strom- und Gasnetzgesellschaft gegründet, beide mehrheitlich im Besitz der Stadtwerke. Für Bürgermeister Werner Arndt (SPD) war die Gründung „eine kluge Entscheidung.“ Arndt ist auch Vorsitzender der Gesellschafterversammlung. „Investitionen in Energieeffizienz und Klimaschutz rechnen sich“, so der Bürgermeister. CDU-Ratsherr Thomas Terhorst sagt als Vorsitzender des Aufsichtsrates: „Die Gründung der Stadtwerke war wichtig. Wir haben die Energienetze zur richtigen Zeit in einer Niedrigzinsphase erworben.“ Andreas Täuber (SPD) ergänzt als Beiratsvorsitzender der Netzgesellschaft: „Es ist wichtig, den Prozess der Stadtwerke politisch zu begleiten. Wir pflegen ein gutes Miteinander.“

 

 

 

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