Stadtteilbüro garantiert kurze Wege zur (Selbst-) Hilfe

Mit der Eröffnung des Stadtteilbüros Drewer-Nord hat die Stadt Marl heute (12.03.) die letzte Lücke für flächendeckenden Hilfs- und Beratungsangebote in Wohnquartieren mit schwierigen Rahmenbedingungen geschlossen.

Aktivitäten und Vorhaben

Mitglieder des Stadtrates sowie Vertreter des AWO Unterbezirks Münsterland-Recklinghausen als Kooperationspartner und der Stadtverwaltung nutzten die Gelegenheit, die Räumlichkeiten an der Rappaportstraße 25-27 zu besichtigen und sich vom Team des Stadtteilbüros über Aktivitäten und Vorhaben zu informieren. Mit dem neuen Stadtteilbüro gebe es jetzt – nach der Eröffnung der beiden Stadtteilbüros in Brassert und Drewer-Süd im November 2018 - auch für die Menschen in Drewer-Nord eine „quartiersnahe Anlaufstelle, in der die Bewohnerinnen und Bewohner professionelle Unterstützung für die Gestaltung ihres Alltags und des Zusammenlebens im Quartier erhalten“, erklärte Bürgermeister Werner Arndt während des Besuchs.

Sechsköpfiges Team

In der neuen Einrichtung arbeitet ein sechsköpfiges Team des Allgemeinen Sozialen Dienstes der Stadt Marl  unter der Leitung von Petra Sleiman Hand in Hand mit Paula Weber von der AWO-Stadtteilarbeit Marl. Das neue Stadtteilbüro ist auch Sitz vom AWO-StartPunkt Marl, dessen vier Mitarbeiterinnen im Bedarfsfall ebenfalls mit Rat und Tat helfen. Gemeinsam entwickeln die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtteilbüros bedarfsorientierte Angebote im unmittelbaren Lebensumfeld der Bewohner von Drewer-Nord. Die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter richten dabei den Blick vor allem auf die Bedürfnisse der von  ihnen betreuten Menschen, Paula Weber als Stadtteil­arbeiterin der AWO vor allem auf die Strukturen und Erfordernisse des Stadtteils oder des Wohnquartiers.

Kurze Wege zu Beratung

„Die Teams der Stadtteilbüros helfen den Menschen vor Ort mit maßgeschneiderten Angeboten und fördern die Mitwirkung bei der Verbesserung des Zusammenlebens in den Quartieren“, sagt Jugendamtsleiter Volker Mittmann. Zu den Angeboten gehörten persönliche Hilfen ebenso wie Freizeitaktivitäten für Kinder, Jugendliche und Familien sowie konkrete Initiativen zur Verbesserung der Nachbarschaft im Wohnquartier und der Lebensqualität im Stadtteil.

Ziel der Stadtteilbüros sei es, kurze Wege zu Beratung zu schaffen, die Hilfe zur Selbsthilfe zu fördern, zur Beteiligung und Mitwirkung zu ermutigen und nachhaltige Kooperationen und Netzwerke aufzubauen, erklärte Mittmann. „Deswegen ist es wichtig, dass die Teams vor Ort arbeiten und die Stadtteilbüros nah an den sozialen Brennpunkten und fußläufig erreichbar sind“.

Umfangreiche Auswertung

Der Einrichtung der drei zusätzlichen Stadtteilbüros in Brassert, Drewer-Süd und jetzt in Drewer-Nord war eine umfangreiche Auswertung des Jugendamtes vorausgegangen. Die Auswertung von Fallzahlen über einen Zeitraum von zehn Jahren hatte ergeben, dass die vorbeugende sozialraumorientierte Arbeit in Stadtteilen mit vielen Alleinerziehenden, Sozialhilfeempfängern und bildungsfernen Familien unter anderem die Anzahl der Betreuungsfälle beim Allgemeinen Sozialen Dienst und den Aufwand für stationäre Unterbringungen messbar verringert hatte. Die Ergebnisse der Auswertung wurden in den Jahren 2015/2016 auch von Gemeindeprüfungsanstalt mit Hilfe eines Gutachtens der Firma  IMAKA bestätigt. Mittmann: „Wo die soziale Arbeit nah an den Menschen wirken kann, werden Ergebnisse erzielt, die nicht nur für die Betroffenen gut sind, sondern auch für die städtischen Finanzen“.

"Eine weitsichtige Entscheidung“

Mit der Entscheidung, die drei zusätzlichen Stadtteilbüros einzurichten, habe der Rat der Stadt auf Empfehlung des Kinder- und Jugendhilfeausschuss „eine weitsichtige Entscheidung“ getroffen, ist Bürgermeister Werner Arndt überzeugt. „Die Erfahrung zeigt, dass die maßgeschneiderten Hilfen der Stadteilbüros von den Bürgerinnen und Bürger gern angenommen werden und die Bewohner sich ermutigt fühlen, ihr Quartier und das Leben in ihrem Stadtteil positiv mitzugestalten und sich intensiver in unsere städtische Gemeinschaft einzubringen“.  

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Freuen sich über die Eröffnung (v.l.): Volker Mittmann (Leiter Jugendamt), Sozialdezernentin Claudia Schwidrik-Grebe, Markus Wallmeier (Awo), Dipl.-Sozialarbeiterin Paula Weber, Barbara Vogt (Awo), Bürgermeister Werner Arndt und Petra Sleimann (Jugendamt). Foto: Marler Zeitung