Stadt startet Sprühaktion gegen Geisterradler auf der gesamten Bergstraße

Im Rahmen der Verkehrssicherheitsarbeit der Stadt Marl gab es bereits im Jahr 2023 Markierungsaktionen gegen das Radfahren im Linksverkehr, das sogenannte Geisterradeln. Diese Aktion wird aktuell fortgesetzt.

Seit Donnerstag, 23. Mai ist Radverkehrskoordinator Marc Vogel mit einem Team auf der Bergstraße unterwegs, die fächendeckend mit den Logo besprüht wird. „Wir wollen mit der Aktion auf das Fahren in die falsche Richtung aufmerksam machen, um so präventiv zu sensibilisieren und letztlich um Unfälle zu vermeiden“, erklärt Bürgermeister Werner Arndt.

Polizei ist mit vor Ort

Zum Auftakt war auch Polizeihauptkommissar Karsten Quante (Verkehrsunfallprävention und Opferschutz Polizei Recklinghausen) mit dabei. Der Verkehrssicherheitsberater musste gleich ein Dutzend Männer und Frauen stoppen, die auf der falschen Seite unterwegs waren. Während sich einige einsichtig zeigten, ging es für andere nur wenige Meter direkt verkehrswidrig weiter – von Einsicht also keine Spur. „Das kostet in der Regel 20 Euro, auch wenn wir einen Ermessensspielraum haben. Heute haben wir es bei mündlichen Hinweisen belassen“, sagt Quante.

Unfallzahlen sprechen deutliche Sprache 

Doch warum die erneute Aktion? Es kristallisiert sich mittlerweile heraus, dass diese Markierungen einmal im Jahr nicht jede  Radfahrerinnen und jeden Radfahrer erreichen. Noch immer verhalten sich viele von ihnen verkehrswidrig. Dies wird auch durch die von der Polizei aufgenommenen Unfallzahlen deutlich.

Es gilt das Rechtsfahrgebot 

Der linksfahrende Radler bzw. die Radlerin ist häufig in Verkehrsunfälle mit dem abbiegenden Kfz-Verkehr verwickelt. Das liegt daran, dass Autofahrerinnen und -fahrer beim Abbiegen nicht mit dem ihm entgegenkommenden Radverkehr rechnen, da in Deutschland auch für den Radverkehr das rechtsseitige Fahren (Rechtsfahrgebot) vorgeschrieben ist.

Weitere Aktionen sind geplant 

In den vergangenen Sitzungen der Unfallkommission der Stadt Marl wurden aufgrund der vermehrten Unfälle zwischen Kfz- und Radverkehr, die auf linksseitigen Radverkehr zurückzuführen sind, weitere Markierungsaktionen durch die Stadt Marl in Zusammenarbeit mit der Polizei beschlossen. Die Aktionen werden über das gesamte Jahr verteilt, in mehreren Straßenzügen durchgeführt.

Auf Gefahren hinweisen 

Im gesamten Abschnitt der Bergstraße wurden gleich mehrere Unfallhäufungsstellen deklariert. Diese liegen an den Einmündungen zur Kinderheimstraße, zur Otto-Wels Straße, zum Lipper Weg und zur Adolf- Grimme Straße. An diesen Knotenpunkten hat es  innerhalb von drei Jahren einige Unfälle mit Schwerverletzten gegeben, die auf den „linken Radverkehr“ zurückzuführen sind.

Auf die Gefahren, die mit dem Fahren in die falsche Richtung verbunden sind, möchte die Stadt Marl nun wieder hinweisen. Bereits im vergangenen Jahr hatten Ingo Nölker und Radverkehrskoordinator Marc Vogel vom Sachgebiet Verkehrsplanung für die Stadt Marl bei der Jugendwerkstatt woRk der AWO für die zukünftigen Markierungsaktionen eine „Geisterradlerschablone“ in Auftrag gegeben.

Schablone wurde eigens angefertigt 

Diese kommt nun erneut zum Einsatz. Suzan Bozacy aus Marl stellte die Vorlage aus Metall im Rahmen ihrer Berufswahlorientierung bei der AWO her. „Etwa 14 Tage habe ich dafür gebraucht“, sagt sie. Die Jugendwerkstatt woRk ist übrigens ein durch das Landesjugendamt und die Stadt Marl finanziertes Angebot der Jugendsozialarbeit.

Die aufgesprühte Farbe wäscht sich je nach Witterungsbedingungen innerhalb von sechs Wochen bis zwölf Monaten wieder ab und ist biologische abbaubar.

 

 

 

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