Extrakt macht Raupen ungefährlich
"Eine Fachfirma besprüht im Auftrag des Zentralen Betriebshofs (ZBH) in diesen Tagen Blätter und Bäume mit dem fresshemmenden Nemmprotec", erklärt Michael Lauche, ZBH-Chef der Stadt Marl. Das Mittel, das für Menschen und nahezu alle Tiere unbedenklich ist, wird aus dem Extrakt eines Mangrovenbaumes gewonnen und mit Wasser gemischt. Das Gemisch wird mittels Sprühkanone auf die Blätter der Eichenbäume gesprüht und überzieht diese mit einem feinen Film. "Fressen die Raupen die besprühten Blätter, wird ihr Verdauungsapparat blockiert und sie können sich nicht mehr häuten und nicht mehr ihre für Mensch und Tier gefährlichen Brennhärchen ausbilden", erklärt Umweltberater Julian Wagner. Das Mittel ist unbedenklich für alle anderen Organismen, die die Blätter nicht fressen.
Spritzen mit Konzept
Da sowohl vor-, während und nach der Behandlung die richtigen Witterungs-bedingungen herrschen müssen und die Aktion nur wenige Wochen im Jahr möglich ist, werden jetzt nur Bäume an Kindergärten, Schulen und Spielplätzen behandelt. Der ZBH geht davon aus, dass an diesen Standorten im Verlauf des Jahres deutlicher weniger Einsätze erforderlich werden und er dann bei der Bekämpfung des Eichenprozessions¬spinners an anderen Stellen im Stadtgebiet flexibler reagieren kann.
Nistkästen und Fallen
Darüber hinaus ergreift der ZBH weitere Maßnahmen wie etwa das Aufhängen von Nistkästen für Meisen, die sich u.a. von den Larven des Eichenprozessionsspinners ernähren. Darüber hinaus testet der ZBH spezielle Fallen auf der Langehegge und der Halterner Straße.
Weitere Informationen
Fragen zum Eichenprozessionsspinner und Hinweise zu Populationen auf öffentlichen Plätzen nimmt Umweltberater Julian Wagner (julian.wagner@marl.de, Tel. 02365/99-5427) entgegen. Weitere Informationen gibt der ZBH auf seiner Internetseite unter www.marl.de/zbh