Sommerbesuch in der „werkstatt brassert“

Bürgermeister Werner Arndt sowie Mitglieder der Verwaltung und des Rates würdigten das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen der Sommerbesuche in der "werkstatt brassert".

Seit fast 40 Jahren fördert und unterstützt die werkstatt brassert g.GmbH Langzeitarbeitslose. Ziel ist dabei unter anderem die berufliche Wiedereingliederung. Die Beschäftigungsgesellschaft führt ihre Projekte an drei Standorten in Marl durch. „Der soziale Arbeitsmarkt und damit auch die werkstatt brassert mit ihren Angeboten sowie Qualifizierungsmaßnahmen ist für uns eine Herzensangelegenheit“, sagte Bürgermeister Werner Arndt im Rahmen der Sommerbesuche am Dienstag, 12. Juli, vor Ort.

"Fit machen" für die Arbeitswelt

Arbeitslosigkeit führt auf die Dauer dazu, dass man den Anschluss an die Entwicklung im Beruf verliert. Ziel ist es deshalb für die „werkstatt brassert“, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer „fit“ für die Arbeitswelt zu machen. Da dies am besten in kleinen, überschaubaren Gruppen und in tatsächlichen Arbeitseinsätzen gelingt, erleben die Langzeitarbeitslosen ihre unter realitätsnahen Bedingungen. Davon konnten sich jetzt Mitglieder des Marler Rates und der Verwaltung vor Ort überzeugen und einen Blick in die „werkstatt brassert“ werfen. Gesellschafter sind übrigens mit einer Mehrheit die Stadt Marl und das Diakonische Werk im Kirchenkreis Recklinghausen.

Geschäftstführerin Alexandra Richter: Perspektive für die Menschen

„Natürlich wollen wir versuchen, Menschen in den ersten Arbeitsmarkt zurückzuführen“, erklärt Geschäftsführerin Alexandra Richter, die seit 2021 die verantwortungsvolle Aufgabe übernommen hat. Aber die Arbeit gehe auch darüber hinaus. Es gehe zudem um Hilfe mit Perspektive für Menschen mit multiplen Problemen.

So wird beispielsweise ein Mustergarten konzipiert und gebaut, im Kaufhaus werden Textilien, Möbel und Hausrat aufgearbeitet und verkauft. Die Projekte der "werkstatt brassert" sind dabei darauf angelegt, Menschen mit geringem Einkommen auch außerhalb der unmittelbaren Beschäftigungsprojekte zu unterstützen. Das ‚Kaufhaus der Werkstatt‘ und der Schacht 8 leisten dies durch niedrige Abgabepreise, Rabatte sowie Kulturveranstaltungen und Arbeitsgruppen mit freiem Eintritt. Im Kaufhaus an der Lassallestraße gaben während des Besuches Barbara Niehaus als kaufmännische und Angela Borgstedt als technische Leitung einen Einblick in die tägliche Arbeit.

Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema

Aber auch Natur und Umwelt genießen einen hohen Stellenwert. So sind die Projekte ökologisch und nachhaltig ausgerichtet. Dies manifestiert sich im Recycling, der Warenabgabe auf lokaler Ebene und der Bewirtschaftung der Gärten nach biologischen Kriterien. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen zurzeit 14 festangestellte Kräfte, zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie etwa 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer pro Jahr in diversen Maßnahmen.

Kaufhaus mit Gütesiegel ausgezeichnet

Besonderheit am Rande: Im März 2022 hat das Kaufhaus der „werkstatt brassert“ ein Zertifikat des Gütesiegels für Secondhand-Kaufhäuser von „Re-Use Deutschland“ erhalten. Re-Use organisiert im Auftrag des Umweltministeriums NRW in Zusammenarbeit mit dem Wuppertal-Institut das Projekt, eine bundesweite Dachmarke für Wiederverwender zu etablieren. 32 deutsche Betriebe haben den umfangreichen Zertifizierungsprozess erfolgreich durchlaufen, das Gütesiegel für qualitätsorientierte Wiederverwendungseinrichtungen erhalten und dürfen sich fortan „Zertifiziertes Re-Use Deutschland Unternehmen“ nennen.

Erfreulich für die Stadt trotz der schwierigen und verantwortungsvollen Aufgabe: Die „werkstatt brassert“ trägt sich finanziell selbst, eine negative Bilanz musste bisher noch nicht ausgeglichen werden.

Neben Werner Arndt waren diesmal Baudezernentin Andrea Baudeck, Sozialdezernentin Claudia Schwidrik-Grebe und Christina Hankeln von der Wirtschaftsförderung auf Seiten der Verwaltung sowie aus dem Rat Karl-Heinz Dargel (CDU), Michael Gurski (SPD), Marcel Jedl (SPD), Fenja Jedl (CDU), Beate Kühnhenrich (WG Die Grünen), Johannes Westermann (WG Die Grünen) und Sandra Wienströer-Gurski (SPD) dabei.

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Vor Ort konnten sich Bürgermeister Werner Arndt und Mitglieder der Verwaltung sowie der Politik von der wichtigen und engagierten Arbeit in der „werkstatt brassert“ überzeugen. Foto Stadt Marl

Im Kaufhaus (hier in der Kleiderabteilung) der „werkstatt brassert“ bekam die Marler Verwaltungs- und Politik-Delegation einen Einblick in die Arbeit der vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Foto Stadt Marl

Auch günstige Möbel bietet die „werkstatt brassert“ an. Hier zeigt Geschäftsführerin Alexandra Richter (Mitte), dass bei mehr Platz auch mehr Möbel in der Ausstellung gezeigt werden könnten. Foto Stadt Marl