Skulpturenmuseum sagt mit Lichtinstallation adieu

Mit der öffentlichen Lichtinstallation „(BLACKOUT)“ des international anerkannten Lichtkünstlers Mischa Kuball am Samstag (13.11.) um 19 Uhr beendet das Skulpturenmuseum Glaskasten nach fast 40 Jahren seine Ausstellungstätigkeit im Sitzungstrakt des Rathauses. Wegen der Sanierung des Rathauses wird das Museum seine Aktivitäten vorübergehend an anderer Stelle fortsetzen und voraussichtlich 2024 eine neue Heimat am kulturellen Begegnungs- und Erlebnisort Marschall 66 finden.

Weithin sichtbares Lichtzeichen erstrahlt

Ab Samstag wird ein weithin sichtbares und langsam pulsierendes Lichtzeichen von den beiden Rathaustürmen und aus dem Glaskasten in die Nacht strahlen und einige vom Künstler ausgewählte Plastiken in der Dunkelheit dramatische Schatten auf den Creiler Platz werfen. Die Lichtinstallation markiert den Abschied des Skulpturen­museums vom Rathaus und würdigt zugleich die besondere Architektur des denkmalgeschützten Gebäudes, das als Wahrzeichen Marls und Ikone der demokratischen Baukultur gilt.

Der Name "Glaskasten" war schnell geboren

Dabei war das Skulpturenmuseum in den Plänen für das Rathaus ursprünglich gar nicht vorgesehen. Das Museum wurde erst 1982 gegründet und dann unter dem Sitzungstrakt des Rathauses eingerichtet. Das Erdgeschoss, zuvor ein freier Platz unter den Sitzungssälen, wurde erfindungsreich mit einer raumhohen Glaswand umschlossen und die Ausstellungsfläche später mit einer zweiten Glashaut erweitert:  Der Name „Glaskasten“ war schnell geboren. Das transparente Konzept wurde – zusammen mit dem Skulpturenpark rund um das Museum – schließlich zum Markenzeichen der Kultureinrichtung. Im Zuge der Rathaussanierung beendet das Skulpturenmuseum zum Jahreswechsel 2021/2022 nun seine Aktivitäten am vertrauten Ort, der Glaskasten wird dann zu einem lebendigen Treffpunkt für alle Marler Bürgerinnen und Bürger umgestaltet.

Museum erhält neue Perspektiven mit Marschall 66

Das Skulpturenmuseum wird nach einer Zwischenstation in einem freistehenden Gebäudeteil der Martin-Luther-King-Schule voraussichtlich in 2024 zusammen mit der Stadtbibliothek an den neuen kulturellen Begegnungs- und Erlebnisort „Marschall 66“ umziehen. Der neue Standort, benannt nach dem früheren Stadtplaner Günther Marschall, liegt nur 500 Meter vom Rathaus entfernt. Die ehemalige Schule entstand ebenfalls in den 60er Jahren und ist mit seinen baulichen Anklängen an die Bauhaus-Architektur ebenfalls von besonderer architektonischer Qualität. Drei große Innenhöfe und die Verbindung zum angrenzenden Park führen die Tradition von möglichst großer Transparenz für die Präsentation von Skulptur weiter.

Neues Kapitel im Marler Geschichtsbuch wird aufgeschlagen

Die Lichtinstallation von Mischa Kuball wird bis zum 9. Januar zu sehen sein. Mit dem Erlöschen der Lichter wird im Geschichtsbuch der Stadt Marl das Kapitel über das Skulpturenmuseum Glaskasten im Rathaus Marl geschlossen – und ein neues spannendes Kapitel aufgeschlagen.

 

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Bildzeile: Mit der Lichtinstallation „(BLACKOUT)“ des international tätigen Künstlers Mischa Kuball nimmt das Skulpturenmuseum Glaskasten Abschied von seinen bisherigen Ausstellungsräumen im Sitzungstrakt des Rathauses. Mischa Kuball ist bereits mit der Lichtinstallation LES FLEURS DU MAL über der repräsentativen Freitreppe des Gebäudes vertreten. Foto: Stadt Marl /  S. Feind