Aus dem Gutachten des TÜV Nord geht hervor, dass der angemessene Abstand zwischen den Produktionsanlagen und den geplanten Neubaugebieten im Süden (zur A52) 100 bis 300 Meter beträgt, in anderen Richtungen 600 Meter ab Werkszaun - Werte, die weit entfernt sind von den ursprünglich angesetzten 1.500 Metern.
Ergebnisse ermöglichen eine zukunftsfähige Stadtentwicklung
Für Bürgermeister Werner Arndt bedeutet das Gutachten jetzt Sicherheit. „Wir haben immer betont: die Umsetzung der Seveso III-Richtlinie in städtisches Planungsrecht hat für die Stadt Marl und die Verwaltungsleitung hohe Priorität“, sagt Werner Arndt. „Umso größer ist die Freude, dass uns die positiven Ergebnisse des Abstandsgutachtens nun eine nachhaltige und zukunftsfähige Stadtentwicklung ermöglichen.“
"Rahmenbedingungen für künftigen Erweiterungen "
Dr. Jörg Harren, Standortleiter des Chemieparks Marl, erklärt: „Das Gutachten bestätigt unsere bisherige Arbeit und liefert für Chemiepark und Stadt Marl sinnvolle planerische Rahmenbedingungen für künftige Erweiterungen und Bauvorhaben. Als gute Nachbarn sind wir im steten Dialog mit unserer unmittelbaren Umgebung. Mit dem Gutachten sorgen wir zudem für die notwendige Transparenz.“
Akute Gefährdungen gering halten
Ziel der Untersuchung war, die nachbarschaftliche Situation zu bewerten und zum Europarecht konforme Hinweise für eine zukünftige Entwicklung im Umfeld des Chemieparks zu geben. Die Seveso-Richtlinie fordert einen angemessenen Sicherheitsabstand zwischen industriellen Betrieben und öffentlich genutzten Gebäuden, Erholungs- und Wohngebieten. Im Falle eines größeren Ereignisses, zum Beispiel bei Produktaustritt aus einer Produktionsanlage im Chemiepark, sollen so akute Gefährdungen für anliegende Bereiche möglichst gering gehalten werden.
Keine Veränderungen für den Chemiepark
Für Evonik und die im Chemiepark ansässigen Partnerfirmen bedeuten die neuen Abstandsregelungen keine Veränderung der bestehenden Situation: Der Chemiepark grenzt im Westen und Osten an Gewerbeflächen, im Norden an ein Naturschutzgebiet und im Süden an zum Chemiepark gehörende Gebäude. Somit existieren in unmittelbarer Nachbarschaft zum Chemiepark derzeit ohnehin kaum nach EU-Recht schutzbedürftige Bebauungen.